
„Möchte Stroboskop in Disco sein“
Kuriose Radarfalle blitzt auch Fußgänger
17.12.2025 – 14:48 UhrLesedauer: 2 Min.
In Lübeck hat die Stadt einen Blitzer aufgestellt, der für Aufsehen sorgt: Auch Fußgänger und Radfahrer werden von der Radarfalle erfasst.
Gedacht ist er eigentlich nur für Autofahrer – aber ein mobiler Blitzer in Lübeck löst derzeit auch bei anderen Verkehrsteilnehmern aus. Fahrradfahrer und Fußgänger werden von dem Gerät ebenfalls geblitzt.
Wie unter anderem der NDR berichtete, kommen viele Menschen nun extra vorbei, um sich absichtlich blitzen zu lassen. Im Internet amüsieren sich etliche Menschen darüber. Bei der Radarfalle handele es sich wohl um einen „Blitzer, der eigentlich gerne als Stroboskoplicht in der Disco hängen möchte“, zitierten die „Lübecker Nachrichten“ einen User. Bei Tiktok wird der Blitzer „Radar-Rambo“ genannt, die Rede ist vom „Blitzkrieg am Burgtor“.
Die Anlage steht am Burgtor, das in die Lübecker Altstadt führt. Eigentlich gilt dort eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h. Aktuell geht es der Stadt aber nicht um zu schnelle Verkehrsteilnehmer – sondern darum, die Durchfahrt generell zu unterbinden. Die mobile Radarfalle gehört zum Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt, Lübeck hat die Zufahrtsstraße von 10.30 Uhr bis 22 Uhr für Autos gesperrt. Daher ist der Blitzer derzeit so eingestellt, dass er auch bei geringeren Geschwindigkeiten auslöst. Autofahrer sollen ihn nicht durch langsame Fahrt austricksen können.
In der Nacht zum Dienstag war das Gerät vorübergehend abgebaut worden, dies aber nur, um die bisher gesammelten Daten auszulesen und den Akku wieder aufzuladen. Das ist nun geschehen, am Mittwochvormittag wurde der Blitzer wieder aufgebaut.
Das sorgte sofort für Heiterkeit. „Er ist wieder da“, sang laut „Lübecker Nachrichten“ ein Radfahrer im Vorbeifahren. Andere hätten Fotos geknipst. Die Fotos, die seinerseits der Blitzer von den Menschen macht, behält er zu großen Teilen für sich. Die Stadt hat angekündigt, alle nicht relevanten Bilder zu löschen. Nur Autofahrer müssen damit rechnen, die Aufnahme von sich per Post zugestellt zu bekommen: Ihnen droht ein Bußgeld von 50 Euro, wenn sie trotz des Verbots das Burgtor passieren.