Newsblog zum Prozess gegen Christina Block
Eugen Block soll Druck ausgeübt haben, um Kinder zurückzuholen
Aktualisiert am 10.12.2025 – 14:26 UhrLesedauer: 5 Min.
Der mutmaßliche Chefentführer sagt heute aus: Er berichtet, dass er auch Eugen Block kennengelernt hat. Alle Entwicklungen hier live.
Am heutigen Mittwoch ist der 24. Verhandlungstag im Prozess gegen Christina Block. Die Kammer will Antworten auf die entscheidenden Fragen: Wusste Block von der geplanten Entführung ihrer Kinder in der Silvesternacht 2023/24? Hat sie die Entführung mitorganisiert, womöglich sogar in Auftrag gegeben?
Im Gericht gibt es heute besonders hohe Sicherheitsvorkehrungen für einen besonderen Zeugen: David B., der Chef des israelischen Sicherheitsunternehmens, das die Entführung mutmaßlich durchgeführt haben soll, sagt heute aus. Er belastet nicht nur Block, sondern auch ihren ebenfalls angeklagten Lebenspartner Gerhard Delling und ihren Vater Eugen Block.
David B. konnte als Kronzeuge einen Deal mit der Staatsanwaltschaft aushandeln, um auf freiem Fuß zu bleiben. Die Staatsanwaltschaft hat ihn bereits vor ein paar Wochen befragt – das Protokoll seiner Aussagen soll mehr als 300 Seiten umfassen.
14.19 Uhr: Der mutmaßliche Entführer David B. schildert, wie er nach und nach die Personen rund um Christina Block kennenlernte. Neben dem Ex-BND-Chef August Hanning habe er auch ihren Vater Eugen Block kennengelernt. Von dem Patriarchen habe der mutmaßliche Entführer einen Spitznamen bekommen: Der Bibelmann, der helfen könnte, die Kinder zurückzubringen. Bis zum Frühjahr habe sein Unternehmen nur Infos sammeln sollen. „Bis dahin gab es keinen Plan, die Kinder zurückzuholen. Wir haben Informationen gesammelt und die Familie unterstützt“, berichtet B. vor dem Landgericht.
Bis 14.30 Uhr macht der Prozess Pause.
14.00 Uhr: David B. berichtet, dass er August Hanning kennengelernt habe. Der Ex-Bundesnachrichtendienst-Chef soll zu B. gesagt haben, dass er eine persönliche Aufgabe für ihn habe.
Auch den ebenfalls angeklagten Familienanwalt Andreas C. habe der Kronzeuge kennengelernt: C. habe gegenüber dem mutmaßlichen Entführer eingeräumt, dass er unter Druck stände, die Kinder zurückzuholen. Eugen Block, Vater von Block und Hamburger Unternehmer, habe diesen Druck ausgeübt.
13.39 Uhr: Mit einiger Verzögerung startet der Prozess nach der Mittagspause. David B. setzt seine Aussage fort. Er berichtet von einer Signal-Gruppe, die „Bring the children home“ geheißen haben soll. Neben ihm und weiteren Mitarbeitern seien auch Christina Block und Andreas C. in dieser Gruppe gewesen. Im Frühjahr 2023 sollen B. und sein Team die Arbeit aufgenommen und Infos gesammelt haben. Alle Teammitglieder seien im Block-Hotel Grand Élysée untergebracht gewesen. Eingecheckt hätten seine Mitarbeiter unter falschen Namen.
