Also jetzt mal ganz langsam. Alle reden über Mathys Tel, aber noch ist ja nichts passiert. Zumal Sportdirektor Christoph Freund nach dem Spiel gegen Kiel gesagt hat, dass der 19-Jährige „unentschlossen“ sei. Es könne gut sein, dass Tel auch am Dienstag noch Teil des FC Bayern ist. Wozu also der ganze Wirbel? Und klar ist auch: Tel hatte in dieser Saison erst einen Startelf- und acht Jokereinsätze. Natürlich macht sich ein ambitioniertes Talent Gedanken um die Zukunft. Tel will weiterkommen, er muss ebenso alle Optionen ausloten, wie übrigens auch der FC Bayern. Das ist richtig und wichtig – das darf man ihm nicht zum Vorwurf machen.
Und auch, wenn Tel gehen sollte, hat Bayern laut Freund nicht vor, einen weiteren Transfer zu tätigen. Laut „Sport Bild“ bleibt Christopher Nkunku ein Kandidat für den Sommer. Bis dahin sind es aber noch sechs Monate. Im Fußball eine gefühlte Ewigkeit. Genug Zeit für Max Eberl und Freund zu überlegen, welche Transfers Sinn ergeben würden. Und genug Zeit, um die Verträge von Leistungsträgern wie Joshua Kimmich, Manuel Neuer oder Alphonso Davies zu verlängern.
Und dann ist es auch richtig, auf diese zu setzen. Auch, wenn es im Fall von Davies wohl 120 Millionen Euro kosten könnte. Immerhin geht es um einen Zeitraum von fünf Jahren. Und Stars, die jahrelang ihre Arbeit ganz hervorragend getan haben, sollten auch dafür entlohnt werden.
Und was Jonas Urbig angeht: Auch er wird sich seinen Schritt gut überlegt haben. Ein Vertrag bei den Münchnern ist ein Traum vieler Fußballer. Diesen hat sich der Torhüter nun erfüllt und kann von Größen wie Manuel Neuer und Sven Ulreich lernen und die Strukturen eines solchen Klubs kennenlernen. Daniel Peretz ist verletzt und Alexander Nübel an den VfB ausgeliehen. Wo liegt also das Problem? Es gibt keines.
Also: Erst mal langsam – und die Bayern machen lassen.