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Verbraucherschützer fordern neues Vergleichsportal
30.12.2025 – 11:29 UhrLesedauer: 2 Min.
Zum Jahreswechsel erhöhen mehrere Krankenkassen ihre Tarife. Ein Wechsel kann sich daher lohnen. Doch bisher gibt es kein unabhängiges Vergleichsportal.
Es war eine Entwicklung mit Ansage: Immer wieder hatten gesetzliche Krankenkassen in den vergangenen Monaten davor gewarnt, dass man nicht umhinkommen werde, zum neuen Jahr den Zusatzbeitrag zu steigern. Als Grund nannten sie ausbleibende politische Reformen. Zwar hatte die Bundesregierung vor Kurzem noch ein zwei Milliarden Euro schweres Paket zur Stützung der Krankenkassen aufgelegt, doch das reicht aus Sicht der Kassenchefs nicht aus. Dutzende gesetzliche Krankenversicherungen haben inzwischen angekündigt, ab Januar 2026 den Zusatzbeitrag zu erhöhen.
Aus Sicht der Verbraucherzentralen braucht es dabei Unterstützung von öffentlicher Seite: Sie fordern ein neutrales Vergleichsportal auch zu Service und Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Die Chefin des Bundesverbands, Ramona Pop, sagte der Deutschen Presse-Agentur, wer jetzt wegen eines steigenden Zusatzbeitrags 2026 über einen Kassenwechsel nachdenke, sollte nicht nur auf die Kosten achten. „Doch bislang fehlt ein unabhängiges, öffentlich zugängliches Vergleichsportal, das neben dem Beitrag auch Servicequalität und Leistungsumfang transparent macht.“
Die Politik müsse dafür sorgen, dass Versicherte die mehr als 90 Kassen sinnvoll vergleichen könnten. „Ohne verlässliche Informationen zu Qualität und Service bleibt die Wahl der passenden Krankenkasse für viele ein Ratespiel – mit möglicherweise teuren Folgen“, sagte Pop. Der Verband schlägt vor, eine Vergleichsplattform beim nationalen Gesundheitsportal www.gesund.bund.de anzusiedeln. Die Ampelkoalition hatte Gesetzespläne für ein Vergleichsportal auch zu konkreten Kassenleistungen vorgelegt, dann aber nicht umgesetzt.
Laut einer Umfrage im Auftrag des Verbands fänden 59 Prozent ein Portal tendenziell hilfreich, das etwa auch die Erreichbarkeit des Kundenservices, Hilfe bei Terminsuchen oder die Dauer von Antragsbearbeitungen berücksichtigt. Auf jeden Fall hilfreich fänden es demnach 27 Prozent, eher hilfreich 32 Prozent. Tendenziell nicht hilfreich fänden es 37 Prozent. Befragt wurden 1.002 Personen ab 18 Jahren vom 12. bis 14. November vom Institut Forsa.