Kramp-Karrenbauer gewinnt gegen Merz-Kandidaten

Adenauer-Stiftung

Kramp-Karrenbauer gewinnt gegen Merz-Kandidaten

Aktualisiert am 19.12.2025 – 20:45 UhrLesedauer: 3 Min.

Kramp-Karrenbauer setzt sich gegen Krings durch. (Quelle: Sebastian Christoph Gollnow/dpa/dpa-bilder)

Es ist eine bittere Schlappe für Kanzler Merz: Bei der Vorsitzenden-Wahl der Adenauer-Stiftung fällt sein Kandidat durch. Gewinnerin ist eine Frau, gegen die er schon einmal verloren hat.

Die frühere CDU-Chefin und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ist zur neuen Vorsitzenden der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung gewählt worden. Bei einer Mitgliederversammlung setzte sie sich in einer Kampfabstimmung im ersten Wahlgang gegen den von Bundeskanzler Friedrich Merz nominierten Bundestagsabgeordneten Günter Krings durch. Sie tritt das Amt Anfang 2026 an.

Es ist damit auch eine bittere Schlappe für den CDU-Vorsitzenden Merz, der seinen Wunschkandidaten aus seinem nordrhein-westfälischen Landesverband nicht durchsetzen konnte. Merz gratulierte Kramp-Karrenbauer gleichwohl auf X: „Die Stiftung ist bei Dir in guten Händen“, schrieb er. „Ich wünsche Dir viel Erfolg. Auf weiter gute Zusammenarbeit!“

In den ARD-„Tagesthemen“ sagte Merz am Abend zu der Wahl: „Wir leben in einer Demokratie und nicht in einer Diktatur.“ Man müsse Kompromisse machen und auch akzeptieren, „dass in demokratischen Gremien anders entschieden wird als vielleicht der Vorsitzende es will“. Das sei normal. Kramp-Karrenbauer werde die Adenauer-Stiftung gut führen.

Kramp-Karrenbauer, die meist kurz AKK genannt wird, erhielt den Angaben zufolge im ersten Wahlgang 28 Stimmen und Krings 21 Stimmen. Es gab eine Enthaltung. Die 63-Jährige tritt damit die Nachfolge von Norbert Lammert an, die offizielle Amtsübernahme ist für den 1. Januar geplant. Der frühere Bundestagspräsident hatte im September erklärt, den Vorsitz nach acht Jahren abgeben zu wollen. Er ist im November 77 geworden. Die Mitgliederversammlung wählte ihn zum Ehrenvorsitzenden der Stiftung.

Erstmals in der 70-jährigen Geschichte der Konrad-Adenauer-Stiftung wurde in einer Kampfabstimmung über den Vorsitz entschieden. Mit Kramp-Karrenbauer hat sich die deutlich bekanntere Kandidatin durchgesetzt. Die frühere saarländische Ministerpräsidentin war von 2019 bis 2021 Verteidigungsministerin in der schwarz-roten Regierung unter Kanzlerin Angela Merkel. 2018 setzte sie sich in einer Kampfabstimmung gegen Merz um den CDU-Vorsitz durch und blieb zwei Jahre an der Spitze der Partei. Seit Anfang 2022 führt nun Merz die CDU.

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