Chef der Abteilung für Wirtschaftskriminalität

Polizeichef verhaftet: 20 Millionen Euro in Wänden versteckt


08.11.2024 – 19:43 UhrLesedauer: 2 Min.

Spanische Beamte präsentieren 13 Tonnen sichergestelltes Kokain: Der Chef der Abteilung für Wirtschaftskriminalität soll in den Fall verstrickt sein. (Quelle: Polizei)

Erst fanden spanische Polizisten 13 Tonnen Kokain in Containern, dann viel Geld im Haus eines hohen Beamten. Ein Zusammenhang wird vermutet, der Mann ist in Haft.

Spanien wird von einem spektakulären Korruptionsfall erschüttert. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist der Chef der Abteilung für Wirtschaftskriminalität der spanischen Nationalpolizei festgenommen worden. Ihm werden demnach Drogenhandel, Geldwäsche und Bestechung vorgeworfen.

Bei einer Durchsuchung im Haus von Óscar Sánchez Gil in einem Madrider Vorort seien 20 Millionen Euro entdeckt worden, meldete unter anderem die Zeiutung „El Mundo“ am Freitag unter Berufung auf die zuständigen Behörden. Das Geld sei hinter Mauern versteckt gewesen. Auch im Büro des hochrangigen Beamten seien die Ermittler fündig geworden: Dort hätte der Polizeichef eine Million Euro in 50-Euro-Scheinen gebunkert gehabt.

Auch die Frau von Sánchez Gil sei inhaftiert worden, hieß es. Sie ist ebenfalls Beamtin der „Policía Nacional“ und soll mit in den Fall verstrickt sein. Die Operation der Abteilung für innere Angelegenheiten der Polizei fand den Berichten zufolge am Mittwoch statt. An dem Tag veröffentlichte die Polizei ein Video einer Razzia, das ein Luxus-Anwesen samt großem Pool und einem enormen Weinkeller zeigt.

Insgesamt seien 15 Verdächtige festgenommen worden. Alle befänden sich mittlerweile in Untersuchungshaft, hieß es.

Offenbar wird bereits seit mehreren Monaten ermittelt. Der Polizeichef und seine Komplizen sollen mit Drogenbanden gemeinsame Sache gemacht haben. Óscar Sánchez Gil war sechs Jahre lang Leiter der Abteilung für Drogen und organisierte Kriminalität, bevor er Leiter der Abteilung für Wirtschaftskriminalität der nationalen Polizei wurde.

Medien vermuten, dass die Festnahmen im Zusammenhang mit einer kürzlich im Hafen von Algeciras in der südspanischen Region Andalusien durchgeführten Operation stehen könnten: Die Fahnder hatten eine Ladung von mehr als 13 Tonnen Kokain in Containern gefunden – die größte Menge dieser Droge, die jemals in Spanien auf einmal konfisziert wurde.

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