Aus erschüttert Kunden

Flohmarkt zum Abschied von Essener Traditionsbäckerei


Aktualisiert am 10.03.2025 – 11:53 UhrLesedauer: 2 Min.

Frische Brötchen in einer Bäckerei (Symbolbild): Eine Essener Traditionskonditorei hat nach 122 Jahren für immer geschlossen. Zum Abschied gibt es einen Flohmarkt. (Quelle: IMAGO/Martin Wagner)

Die Essener Konditorei Fritsche schließt nach langer Tradition. Zum Abschied gibt es einen großen Flohmarkt, bei dem sich Kunden ein Erinnerungsstück sichern können.

„Nach 36 Jahren und davon drei Jahrzehnten in Essen-Steele müssen wir unsere Bäckerei, Konditorei und das Café aufgrund der erhaltenen Kündigung durch den Hauseigentümer und ehemaligen Betreiber der Bäckerei Geene leider schließen“, hatten die Eigentümer seinerzeit auf Social Media verkündet.

Zum Abschied steht nun ein großer Ausverkauf auf dem Programm – in Form eines Flohmarktes. Ehemalige Kunden haben hier die Chance, sich ein Erinnerungsstück zu sichern. Der Verkauf findet am Samstag (8. März) um 8 Uhr in der Filiale an der Bochumer Straße 36 statt.

Angeboten werden „Inventar, Kühlungen, Theken, Maschinen, Tische, Lampen, Bilder, Geschirr, Rezepte und vieles mehr“, heißt es in der Ankündigung des Events auf Instagram. In einem weiteren Post sind Kronleuchter, Kaffeemühlen oder Keksdosen zu sehen. Das meiste werde demnach zum Verkauf angeboten, manches werde sogar verschenkt.

In Essen und insbesondere im Stadtteil Steele hatte die Schließung des Traditionsunternehmens für Trauer und Entsetzen gesorgt. „Oh nein, das ist so traurig und schade“ oder „Wieder ein neuer Leerstand in Steele und an der Steeler Straße – und das offenbar ohne Not. Alle jammern, dass es keine Einzelhändler mehr gibt und dann werden die letzten Verbliebenen auch noch gekündigt! Ihr werdet auf unserem Frühstückstisch fehlen!“, waren nur zwei der Kommentare, die dieses Stimmungsbild in den sozialen Medien unterstrichen. Die aktuellen Postings zum Flohmarkt sind ebenfalls mehrheitlich mit traurigen Emojis versehen.

Seit 1903 hat das Familienunternehmen seinen festen Platz in der Fußgängerzone des Stadtteils und wird heute noch von der vierten Generation geführt. Die Bäckerei und Konditorei an der Bochumer Straße ist bereits seit 1911 am heutigen Standort ansässig.

Die Bäckerei stellte 30 wechselnde Brot- und Brötchensorten bereit und versuchte, ihre Kunden zudem immer wieder neuen Angeboten zu überraschen. Zudem hatte es natürlich auch Kuchen gegeben. Im Café wurden außerdem verschiedenste Kaffeesorten, eine ausgewogene Frühstücksvielfalt sowie ein wechselnder Mittagstisch angeboten.

Das Besondere der angebotenen Waren war neben dem guten Geschmack vor allem die eigene Herstellung. „In unserem Sortiment befinden sich keine Fertigprodukte, denn wir legen nunmehr in der vierten Generation immer noch Wert auf die traditionelle Handarbeit“, stand auf der Homepage geschrieben.

Immerhin: Zumindest die andere Filiale der Traditionskonditorei wird zumindest in ähnlicher Form weitergeführt. Sie wurde mittlerweile an Bäcker Holtkamp übergeben.

Aktie.
Die mobile Version verlassen