Bundeswehr im Einsatz
Warum Hunderte Soldaten bei Köln unterwegs sind
13.03.2025 – 19:14 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Bundeswehr testet mehrere Einsatzkommandos für den Katastrophenfall. Dabei spielt die angespannte Sicherheitslage in Europa eine Rolle.
Rund 60 Verbindungskommandos der Bundeswehr testen ab Freitag (14. März) für mehrere Wochen für den Katastrophenfall in Nordrhein-Westfalen. Begleitet von 350 Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr wollen die Verantwortlichen Einsätze in Krisenzeiten proben. Grund dafür ist auch die angespannte Sicherheitslage in Europa und auf der ganzen Welt.
In und um Köln sind daher in den kommenden Wochen zahlreiche Einsatzkräfte der Bundeswehr unterwegs, um verschiedenste Szenarien durchzuspielen. Mögliche Einsatzoptionen sind dabei Truppenverlegungen durch NRW an die Nato-Ostflanke oder eine Naturkatastrophe, bei der die Verbindungskommandos die Notfallkommunikation übernehmen müssen.
Zum Auftakt üben die Reservisten im Regierungsbezirk Arnsberg am Freitag. In den kommenden Wochen kommen dann die weiteren Regierungsbezirke hinzu. Düsseldorf ist am 21. März an der Reihe, am 25. März folgt Köln. Den Abschluss bilden die Regierungsbezirke Detmold und Münster am 4. April.
Ein mögliches Einsatzszenario erinnert an die Flutkatastrophe 2021 in Nordrhein-Westfalen: Überflutete Keller und Häuser überfordern Feuerwehr und THW, sodass die Bundeswehr zur Unterstützung gerufen wird. „Die Verbindungskommandos der Bundeswehr sind die wichtigsten Ansprechpartner für die zivile Seite, um Unterstützungsmöglichkeiten der Bundeswehr zu besprechen“, heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Alternativ sollen die Verbindungskommandos sogenannte Convoi Support Center einrichten. Dabei handelt es sich um militärische Rastplätze, bei denen Streitkräfte versorgt und Fahrzeuge betankt oder repariert werden können. Dabei sollen die Verbindungskommandos helfen.
Laut Bundeswehr haben die Kommandos einen entscheidenden Vorteil: „Die Soldatinnen und Soldaten kommen aus der Region, sind vor Ort eng mit Vertretenden der Kommunalpolitik und zivilen Organisationen vernetzt und kennen die Strukturen und Möglichkeiten der Region.“ Im Zweifelsfall erleichtere dies die schnelle und reibungslose Kommunikation in Krisenzeiten.
Die Koordination der Übung übernimmt das Landeskommando in Düsseldorf. Sie ist der verlängerte Arm des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr in Berlin, das sämtliche Einsätze der Bundeswehr im In- und Ausland steuert. Die Bundeswehr sieht in den Kommandos den Schlüssel zu erfolgreichen Einsätzen: „Gerade beim Blick auf die sicherheitspolitische Lage wird deutlich: Soldatinnen und Soldaten in den Verbindungskommandos sind mehr als unterstützendes Personal während der Corona-Pandemie oder einer Naturkatastrophe.“