Auch wenn der Geruch von Knoblauch nicht für jeden angenehm ist, kann sich das Gemüse positiv auf die Gesundheit auswirken. Wer dennoch vorsichtig sein sollte.

Knoblauch ist seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil in der Küche – und das nicht ohne Grund. Über Geschmack lässt sich zwar bekanntlich streiten, aber die gesundheitlichen Vorteile des Gemüses sind unbestritten. In vielen Kulturen wird Knoblauch daher nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel verwendet.

Doch wie bei vielen Lebensmitteln gibt es neben den positiven Effekten auch einige potenzielle Nachteile. Erfahren Sie hier, was in Ihrem Körper und mit der Psyche passieren kann, wenn Sie viel Knoblauch essen.

Insbesondere roher Knoblauch bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Diese verdankt das Zwiebelgemüse hauptsächlich einer Schwefelverbindung namens Allicin. Diese entsteht, wenn die Zehen geschält und geschnitten werden – dabei kommt es zu einer chemischen Reaktion zwischen dem Enzym Allicinase und Sauerstoff.

Allicin hat nachweislich antibakterielle, entzündungshemmende und blutdrucksenkende Eigenschaften. Knoblauch kann sich daher positiv auf die Herzgesundheit auswirken. Untersuchungen zeigen, dass das Gemüse die Blutgefäße erweitern und die Durchblutung verbessern kann. Das kann helfen, den Blutdruck zu senken, den Cholesterinspiegel zu regulieren und das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle zu reduzieren. Zusätzlich wirkt Ajoen, eine weitere Schwefelverbindung in Knoblauch, als natürlicher Blutverdünner durch den Abbau des Gerinnungsstoffs Fibrin.

Roh entfaltet Allicin seine Wirkung am besten. Wird Knoblauch weiterverarbeitet, kann dieser positive Effekt beeinträchtigt werden.

Eine weitere positive Eigenschaft von Knoblauch: Er enthält zahlreiche Antioxidantien und Nährstoffe, die das Immunsystem stärken und den Körper vor Infektionen schützen können. Dazu zählen Vitamine wie B1, B6 und C sowie Mineralstoffe wie Kalzium, Kupfer, Mangan und Selen. Es gibt sogar kleinere Studien, die zeigen, dass regelmäßiger Knoblauchkonsum die Häufigkeit von Erkältungen und Grippe reduzieren kann.

Beim Zerdrücken oder Schneiden des Zwiebelgemüses bildet sich Allicin. (Quelle: Rebeca Mello/getty-images-bilder)

Knoblauch kann zudem die Verdauung unterstützen, indem er die Produktion von Verdauungssäften anregt und die Darmflora positiv beeinflusst. Er kann helfen, Blähungen und andere Verdauungsprobleme zu lindern.

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Zuletzt gibt es auch Hinweise darauf, dass Knoblauch der Psyche guttut. Einige Menschen berichten über eine beruhigende Wirkung nach dem Verzehr von rohem Knoblauch – möglicherweise wegen der Schwefelverbindungen, die die Serotoninproduktion stimulieren können.

Nicht wissenschaftlich belegt ist hingegen, dass Knoblauch dabei hilft, das Hautbild zu verbessern und Pickel sowie Mitesser zu reduzieren.

Aber aufgepasst: Große Mengen rohen Knoblauchs können auch schaden und beispielsweise den Verdauungstrakt reizen und Symptome wie Sodbrennen, Blähungen oder Durchfall verursachen. Besonders Menschen mit empfindlichem Magen sollten daher vorsichtig sein.

Hinzu kommt: Einige Menschen können allergisch auf Knoblauch reagieren, was zu Symptomen wie Hautausschlägen, Juckreiz oder Atembeschwerden führen kann. Auch der direkte Kontakt mit rohem Knoblauch kann bei empfindlichen Personen Hautreizungen verursachen. Mehr zur Knoblauchallergie lesen Sie hier.

Im Allgemeinen dürfte täglich eine rohe Knoblauchzehe von mittlerer Größe für die meisten Menschen unproblematisch sein. Wie viel Knoblauch einem gut bekommt, ist aber individuell verschieden.

Wechselwirkungen mit Medikamenten sind ein weiteres, oft unterschätztes Problem. Knoblauch kann die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen, insbesondere solcher, die zur Blutverdünnung, zur Kontrolle von Bluthochdruck oder zur Behandlung von HIV eingesetzt werden. Wenn Sie solche Arzneimittel einnehmen und häufig Knoblauch essen, sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen.

Und: Einer der bekanntesten Nachteile von Knoblauch ist der unangenehme Mundgeruch, der nach dem Verzehr auftreten kann. Dafür verantwortlich sind die Schwefelverbindungen. Fünf schnelle Tipps, die gegen Mundgeruch helfen können, finden Sie hier.

Knoblauch ist reich an Antioxidantien, Vitaminen und schwefelhaltigen Verbindungen wie Allicin, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten: Sie stärken das Immunsystem, senken Blutdruck und Cholesterin und fördern die Herzgesundheit.

Jeden Tag Knoblauch zu essen, kann also eine wertvolle Ergänzung einer gesunden Ernährung sein. Es kommt aber immer auf die individuelle Verträglichkeit an. Bei bestehenden Gesundheitsproblemen oder der Einnahme von Medikamenten sollten Sie den Konsum mit einem Arzt absprechen. Ansonsten können Nebenwirkungen wie Sodbrennen, Blähungen oder Hautreizungen auftreten.

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