Unwetter in Spanien
Werden kurz vor Weihnachten die Orangen knapp?
07.11.2024 – 16:45 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Unwetter in Spanien hat auch in der Landwirtschaft große Schäden verursacht. Diese Naturkatastrophe könnte Folgen für die Obst- und Gemüseversorgung haben.
Das verheerende Unwetter im Osten und Süden Spaniens hat mindestens 219 Tote gefordert. Nach den Überschwemmungen herrscht in den betroffenen Regionen vielerorts noch immer Chaos. Orte sind von Schlamm bedeckt, Straßen durch Autos und Hausrat blockiert. Dutzende Menschen werden noch immer vermisst.
Doch nicht nur die Schäden an der Infrastruktur sind immens, sondern auch die wirtschaftlichen Auswirkungen. Das kann auch Folgen für Deutschland haben – besonders in Hinblick auf die Landwirtschaft.
Denn in Spanien wird viel Obst und Gemüse angebaut, auch in den vom Unwetter betroffenen Regionen. So erklärte etwa die Regionalregierung von Andalusien, dass im Gemüse- und Obstbauzentrum Campo de Dalias bei Almería rund 4.200 der insgesamt rund 22.000 Hektar umfassenden Gewächshausflächen beschädigt worden seien. Auch Zitrus- und Olivenplantagen hätten Schäden erlitten.
Besonders berühmt für ihre Orangen ist die schwer betroffene Region Valencia. Laut dem Bauernverband Asaja könnten dort Tausende Hektar der diesjährigen Obst- und Gemüseernte, darunter Zitrusfrüchte, zerstört worden sein. Weitere Plantagenbäume könnten durch die Nässe eingehen. Im Jahr 2023 importierte Deutschland 196.680 Tonnen Orangen aus Spanien.
Miguel Angel Serrano, technischer Sekretär des Bauernverbandes, erklärte, dass in der betroffenen Region etliche Pflanzen zerstört worden seien, weil riesige Hagelkörner und der Sturm die Plastikplanen der Gewächshäuser zerstört hätten. Allein diese Schäden belaufen sich Serrano zufolge auf „mehrere Millionen Euro“. Ein Video zeigt die Zerstörung:
Trotzdem kann man das wahre Ausmaß der Schäden bisher nicht abschätzen, da vielerorts noch immer Chaos herrscht. Da aber etwa die Region Valencia so hart getroffen wurde, könnte es durchaus zu einer Knappheit kommen – etwa bei den in der Weihnachtszeit so beliebten Orangen. Bereits im Sommer waren die Preise für Orangensaft angestiegen, hier war der Hauptgrund aber die Dürre.