Kaufzurückhaltung bei Kunden

Samsung Galaxy: Klapp-Handys bleiben Ladenhüter


26.12.2024 – 11:23 UhrLesedauer: 3 Min.

Samsung Galaxy Z Flip 3: Für viele Kunden sind die faltbaren Handys von Samsung zu teuer. (Quelle: Till Simon Nagel/dpa)

Samsung hat die Verkaufsziele für seine neuen faltbaren Smartphones verfehlt – selbst in traditionellen Märkten wie Südkorea. Nun will das Unternehmen gegensteuern.

Mit der neuen Generation seiner faltbaren Smartphones, dem Galaxy Z Fold 6 und Flip 6, erhoffte sich Samsung steigende Verkaufszahlen. Doch die Erwartungen wurden deutlich verfehlt. Weltweit stagniert der Absatz, selbst in Südkorea, einem traditionell starken Markt für Samsung, sind die Verkaufszahlen rückläufig. Woran liegt das und wie will Samsung gegensteuern?

Mit den faltbaren Smartphones Galaxy Z Fold 6 und Flip 6 will Samsung das Smartphone-Erlebnis für seine Kunden revolutionieren. Die Geräte bieten große Displays, die sich zusammenfalten lassen und dadurch viel Platz für Multitasking oder Unterhaltung bieten. Neue KI-Funktionen wie automatische Bildbearbeitung oder Echtzeitübersetzung sollen die Nutzung noch komfortabler machen.

Doch genau hier liegt das Problem: Diese Innovationen reichen vielen Käufern offenbar nicht aus, um die hohen Preise von bis zu 2.000 Euro etwa für das Z Fold 6 zu rechtfertigen. Zwar ist das Gerät im Vergleich zum Vorgänger leichter und dünner geworden, und die Displays wurden weiter optimiert. Aber die generellen Schwächen der Foldables – wie eine empfindliche Faltstelle oder die eingeschränkte Nutzbarkeit des Front-Displays – bleiben bestehen.

Ein weiterer Grund für die schlechten Verkaufszahlen ist die wachsende Konkurrenz. Andere Hersteller wie Google, Oppo oder OnePlus sind erfolgreich in den einst von Samsung dominierten Foldable-Markt eingestiegen und bieten faltbare Smartphones an, die teilweise besser auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sind. Zudem setzen sie auf durchdachtere Designs oder attraktive Preise und sprechen damit mehr potenzielle Käufer an.

Hinzu kommt, dass die sogenannten Foldables außerhalb Asiens weiterhin einen schweren Stand haben. In Europa und Nordamerika ist die Nachfrage nach diesen Geräten nach wie vor gering, da viele Kunden ihre Smartphones primär für Basisfunktionen wie Telefonie, Messaging oder einfache Apps nutzen. Für diese Zwecke reichen herkömmliche Smartphones aus, die deutlich günstiger sind.

Das südkoreanische Unternehmen reagiert auf die schwache Nachfrage mit Rabattaktionen. In den USA können Kunden derzeit beim Kauf eines faltbaren Samsung-Handys bis zu 60 Prozent sparen. Auch in Deutschland gibt es spezielle Angebote, etwa im Rahmen von Tauschprogrammen.

Weiterhin passt Samsung seine Produktionsziele an. Medienberichten zufolge soll die Produktion von Galaxy-Z-Foldables bis 2025 um rund 40 Prozent reduziert werden. Stattdessen plant das Unternehmen, die Produktionszahlen seiner Galaxy-S-Modelle zu erhöhen. Die Produktion der Galaxy S25-Serie soll um rund 7 Prozent auf 37,4 Millionen Einheiten steigen. Mit diesen Modellen zielt Samsung auf die breite Masse, da sie zu erschwinglicheren Preisen angeboten werden.

Die schlechten Verkaufszahlen der Galaxy-Foldables zeigen, dass sich Samsung derzeit in einem schwierigen Markt behaupten muss. Aufgrund der weltweit angespannten Wirtschaftslage halten sich die Konsumenten mit dem Kauf neuer Smartphones zurück. Hinzu kommt, dass die Nutzer ihre Handys immer länger behalten, bevor sie ein neues Gerät kaufen.

Während die Konkurrenz aufholt, bleibt die Frage offen, ob Samsung den Foldable-Trend weiter vorantreiben oder auf ein profitableres Segment umsteigen wird. Derzeit wirkt es, als müsse der Hersteller seine Strategie überdenken: Günstigere Preise, klarere Produktvorteile und eine verbesserte Alltagsnutzung könnten die entscheidenden Schlüssel sein, um die Foldables aus ihrer Nische zu holen.

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