Ein Kino in Frankfurt hebt eine geplante Filmvorführung über Golda Meir überraschend auf. Der Entscheid des Arthouse-Kinos stößt auf deutliche Kritik.

Auf der Plattform X hat die deutsch-israelische Journalistin Sarah Cohen-Fantl Kritik am Frankfurter Arthouse-Kino Cinéma geäußert. Der Grund: Das Kino hat die Ausstrahlung des Films „Golda – Israels eiserne Lady“ abgesagt, die für den 7. Mai angesetzt war. In ihrem Post verweist Cohen-Fantl auf eine Rundmail der Veranstalter der Filmvorführung, die Wizo-Gruppe Frankfurt (Women’s International Zionist Organisation).

Die Veranstalter vermuten, das Kino am Roßmarkt habe die Filmvorführung abgesagt, weil antiisraelische Aktivisten Druck auf das Kino ausgeübt haben sollen. Die Absage der Vorführung sei zudem ohne Rücksprache mit der Wizo-Gruppe erfolgt. „Wir können diese Entscheidung nicht nachvollziehen und sind entsetzt über diesen präzedenzlosen Vorfall. Wir werden nach Beratung mit den anderen Veranstaltern Schritte in der Angelegenheit unternehmen“, heißt es in der Mail der Veranstalter.

Cinéma-Kino äußert sich zu der Absage

Auf Anfrage von t-online äußert sich der Kinobetreiber zu der Absage der Filmvorführung. „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Allerdings müssen wir, als Ort der seit jeder für einen vielperspektivischen Austausch steht, zu diesem Zeitpunkt feststellen, dass der Rahmen der in der Entstehung nicht von uns initiierten Veranstaltung unseren eigenen Diskursvorstellungen nicht gerecht wird“, so das Kino.

Weiter heißt es in der Stellungnahme, dass das Kino stets einen Raum für Meinungsvielfalt, einen offenen Austausch und den kritischen Dialog bieten will. Dabei erwarte man stets einen respektvollen Umgang. „Da wir diese Maxime unserer Diskursvorstellung für die betreffende Sonderveranstaltung nicht mehr zusichern können, müssen wir eine Veranstaltung, die im Ursprung eben genau diesem Ziele dienen sollte ersatzlos absagen“, so das Kino abschließend.

Der Film „Golda – Israels eiserne Lady“ spielt im Jahr 1973 und handelt von Israels Premierministerin Golda Meir, gespielt von Helen Mirren. Nach einem Überraschungsangriff der vereinten Streitkräfte Ägyptens, Syriens und Jordaniens auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen, kommt es zum Jom-Kippur-Krieg. Frustriert von ihrem männlichen Kabinett, muss Golda Meir als israelische Ministerpräsidentin wichtige Entscheidungen treffen.

Aktie.
Die mobile Version verlassen