Bundesweit werden immer mehr Keuchhusten-Fälle registriert. In Hamburg haben sich die Fälle im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt.

Keuchhusten ist hoch ansteckend und insbesondere für Säuglinge eine sogar tödliche Gefahr. In ganz Deutschland breitet sich die Erkrankung nun wieder aus. Auch in Hamburg sind die Fälle gestiegen.

Vergleicht man die bislang registrierten Keuchhusten-Fälle mit denen aus dem vergangenen Jahr, ist ein deutlicher Anstieg festzustellen. Das zeigen Zahlen des Hamburger Instituts für Hygiene und Umwelt. Bisher litten demnach 2024 in Hamburg 76 Personen unter Keuchhusten und wurden damit auch diagnostiziert. Im gleichen Zeitraum waren es 2023 nur 43 Erkrankte. Im gesamten Jahr 2023 zählte das Institut insgesamt 205 Fälle.

Keuchhusten ist keine Kinderkrankheit

Bereits im vergangenen Jahr rief unter anderem die Barmer insbesondere Erwachsene in Hamburg dazu auf, den eigenen Impfstatus gegen Keuchhusten zu prüfen. Denn: Viele Erwachsene halten Keuchhusten noch immer für eine Kinderkrankheit. Dabei betreffen rund 60 Prozent der Erkrankungen Personen, die älter als 18 Jahre alt sind. Das teilt das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite mit.

Besonders gefährlich ist Keuchhusten, der vom Erreger Bordetella pertussis ausgelöst wird, dennoch für Säuglinge. Sie sind oftmals am stärksten betroffen und benötigen häufiger eine Behandlung im Krankenhaus. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb seit 2020 eine sogenannte Pertussisimpfung für Schwangere.

Eltern wird weiterhin dazu geraten, mit der Grundimmunisierung bereits im ersten Lebensjahr ihres Kindes zu starten und die Impfung regelmäßig auffrischen zu lassen. Empfohlen ist die Auffrischungsimpfung im Alter von 5 bis 6, 9 bis 16 und 18 Jahren.

Akute Symptome dauern oft über Wochen an

Verbreitet wird Keuchhusten durch die sogenannte Tröpfcheninfektion. Also etwa, wenn Erkrankte husten, sprechen oder niesen. Ist man erkrankt, leidet man unter einem langandauernden, trockenen Husten. Außerdem kommt es zu krampfartigen Hustenstößen, die häufig mit dem typischen keuchenden Einziehen der Luft enden. Das starke Husten kann dann auch zum Erbrechen fühlen. Bis zu sechs Wochen dauert die akute Symptomatik an.

Dass Keuchhusten sich immer mal wieder häuft, ist nicht ungewöhnlich. Alle vier bis sechs Jahre gebe es Anstiege der Infektionszahlen, teilt das RKI mit. Seit 2013 ist Keuchhusten meldepflichtig.

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