Internationaler Frauentag 2025

Wenn Männer sich mit fremden Federn schmücken


Aktualisiert am 07.03.2025 – 14:32 UhrLesedauer: 3 Min.

Am 8. März ist Internationaler Weltfrauentag. (Quelle: Elizabeth Fernandez/getty-images-bilder)

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„Misogynoir“, „Gender Bias“ und „Pink Tax“ sind Begriffe, die auf Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufmerksam machen. Morgen ist Weltfrauentag – ein Anlass, Ihnen die wichtigsten Begriffe kurz vorzustellen.

Heute ist Equal-Pay-Day und morgen, am 8. März, wird der Internationale Weltfrauentag gefeiert – ein Tag, der nicht nur an die historischen Errungenschaften der Frauenbewegung erinnert, sondern auch auf bestehende Herausforderungen aufmerksam macht. In diesem Zusammenhang ist auch die Sprache ein wichtiges Instrument: Sie prägt unser Denken und unser Verständnis von Gleichberechtigung. Und wie die Gesellschaft wandelt sich auch die Sprache stetig. Wir stellen Ihnen deshalb einige der Begriffe vor, die heute beim Thema Gleichstellung eine zentrale Rolle spielen.

Ein Zusammenspiel aus „Bro“ (englisch für Kumpel) und „Appropriating“ (Aneignung). Dieser Begriff beschreibt, wenn Männer die Ideen oder Leistungen von Frauen als ihre eigenen ausgeben und dafür Anerkennung erhalten – während die eigentliche Urheberin übergangen wird.

Frauen als Gründerinnen und Unternehmerinnen sind heute nichts Außergewöhnliches mehr, auch wenn sie im Vergleich zu männlichen Kollegen immer noch in der Minderheit sind. Doch trotz wachsender Zahlen stehen sie vor größeren Herausforderungen als ihre Kollegen – etwa beim Beschaffen eines Kredits oder weil in der Branche sonst nur Männer arbeiten. „Female Entrepreneurship“ beschreibt diesen Bereich und die besondere Rolle von Frauen in der Wirtschaft.

Ein Femizid ist die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts – meist durch einen (Ex-)Partner oder Familienangehörigen. Auf der ganzen Welt ist geschlechtsspezifische Gewalt eine ernste gesellschaftliche Herausforderung, die durch den Begriff „Femizid“ sichtbar gemacht werden soll.

Beziehungstaten: Warum „Femizid“ die Tat besser beschreibt

„Gender-Bias“ bezeichnet unbewusste Vorurteile gegenüber einem bestimmten Geschlecht. Dies zeigt sich beispielsweise in der Berufswelt, wenn Frauen weniger zugetraut wird als Männern – oder wenn stereotype Rollenbilder beeinflussen, welche Berufe als „typisch männlich“ oder „typisch weiblich“ gelten.

Frauen verdienen im Durchschnitt häufig weniger als Männer – selbst bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit. Der „Gender-Pay-Gap“ beschreibt diese Lohnlücke, die unter anderem durch strukturelle Benachteiligungen und traditionelle Rollenverteilungen zustande kommt.

So wird der Gender-Pay-Gap berechnet

Eine „Gender-Analyse“ untersucht, wie sich politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Maßnahmen auf verschiedene Geschlechter auswirken. Sie soll sicherstellen, dass Gleichberechtigung gefördert und Benachteiligungen erkannt werden. Grundlage dieser Analyse soll die Erhebung von aussagekräftigen Daten sein, egal, ob durch Empirie, Statistik oder durch spezifische Studien – wie zum Beispiel über ungleiche Löhne oder die prozentuale Verteilung der Geschlechter in Führungspositionen.

„Frauen sind einfühlsam, Männer durchsetzungsfähig“ – solche überholten Vorstellungen fallen unter „Gender-Stereotypen“. Diese Klischees beeinflussen unbewusst unser Denken und Verhalten und können die Gleichstellung in vielen Bereichen erschweren.

Das Phänomen, dass Frauen in Gesprächen häufiger unterbrochen werden als Männer, wird als „Manterrupting“ bezeichnet. Besonders in Meetings oder Diskussionen nehmen sich Männer vergleichsweise oft mehr Raum – und lassen Frauen seltener ausreden.

Wenn ein Mann einer Frau etwas erklärt, obwohl sie mindestens genauso viel oder sogar mehr Fachwissen hat, spricht man von „Mansplaining“. Dies geschieht oft in einem herablassenden Ton, ungefragt und mit der Annahme, dass die Frau weniger weiß.

„Mikrosexismus“ beschreibt kleine, oft unbewusste sexistische Verhaltensweisen – etwa wenn Frauen in Meetings seltener beachtet werden oder Männer bestimmte Aufgaben automatisch als „Frauenarbeit“ betrachten. Diese Mikroaggressionen summieren sich und verstärken Ungleichheiten. Mikroaggressionen bezeichnen kleine alltägliche Situationen, die als übergriffig wahrgenommen werden, wie zum Beispiel jemandem ins Wort zu fallen oder das Verweisen auf Stereotype.

Dieser Begriff setzt sich aus „Misogynie“ (Frauenfeindlichkeit) und „Noir“ (französisch für Schwarz) zusammen. „Misogynoir“ beschreibt spezifische Vorurteile und Benachteiligungen, die sich gegen Schwarze Frauen richten – also eine doppelte Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und Hautfarbe. Eine weiße Frau kann Sexismus erfahren, aber keinen Rassismus. Eine Schwarze Frau hingegen kann Sexismus als auch Rassismus erfahren – diese Diskriminierungen addieren sich dann nicht einfach, sondern verstärken sich gegenseitig.

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