Wer noch dieses Jahr freiwillig Rentenbeiträge leistet, bekommt mehr für sein Geld. 2025 werden Rentenpunkte um 11,3 Prozent teurer. Woran das liegt und wie Sie jetzt noch profitieren.

Die Rechnung ist simpel: Je mehr Rentenpunkte Sie auf dem Konto haben, desto höher ist später Ihre monatliche Rente. Wie viele dieser Punkte Ihnen als gesetzliche Rentenversicherter zugeteilt werden, entscheidet Ihr Gehalt. Entspricht es exakt dem Durchschnittsverdienst aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, bringt Ihnen das genau einen Rentenpunkt. Verdienen Sie mehr, erhalten Sie auch mehr Punkte – und umgekehrt.

Neben einer Gehaltserhöhung gibt es aber noch eine weitere Möglichkeit, das Guthaben auf Ihrem Rentenkonto zu steigern: Rentenpunkte kaufen. Das bedeutet, dass Sie freiwillige Sonderzahlungen an die Deutsche Rentenversicherung leisten.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie mindestens 50 Jahre alt sind und damit Abschläge für einen vorzeitigen Ruhestand mildern oder ganz ausgleichen wollen. Es muss zudem die realistische Chance bestehen, dass sie die 35 Beitragsjahre erreichen, die für die vorgezogene Rente mit Abschlägen nötig sind. Auch wer nicht verpflichtend in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, kann Rentenpunkte kaufen – etwa Selbstständige, Freiberufler oder Beamte.

Dass es sich lohnt, seine Rentenbeiträge noch 2024 freiwillig zu erhöhen, liegt an der Entwicklung des Durchschnittsentgelts. Denn das bildet die Berechnungsgrundlage für Käufe von Rentenpunkten. 2024 liegt es noch bei 45.358 Euro, 2025 werden es 50.493 Euro sein. Damit kostet ein Rentenpunkt beim derzeitigen Beitragssatz von 18,6 Prozent in diesem Jahr 8.437 Euro, im kommenden Jahr hingegen 9.392 Euro – 955 Euro oder 11,3 Prozent mehr.

Sie müssen nicht exakt diese Summe in die Rentenversicherung einzahlen, es geht auch mehr oder weniger. Allerdings gilt für den Kauf von Rentenpunkten ein Mindest- und ein Maximalwert. Für das Jahr 2024 beträgt der Mindestbetrag 100,07 Euro und der Maximalbetrag 1.404,30 Euro pro Monat. Das heißt: In dieser Spanne muss sich Ihr Kauf der Rentenpunkte bewegen.

Kaufen Sie exakt einen Rentenpunkt nach den Regeln von 2024, bringt Ihnen das aktuell monatlich 39,32 Euro mehr Rente, aufs Jahr gerechnet also ein Plus von 471,84 Euro. Dieser Rentenwert erhöht sich in der Regel jährlich.

Möchten Sie noch 2024 Rentenpunkte kaufen, empfiehlt die Deutsche Rentenversicherung, möglichst schnell einen Antrag auf Ausgleichszahlungen zu stellen. Das geht mit dem Formular V0210, das Sie hier herunterladen können.

Ob sich der Kauf letztlich auszahlt, hängt davon ab, wie lange Sie leben. Denn klar ist: Nur wer lange genug Rente bezieht, holt die Investition während des Erwerbserlebens später wieder herein. Auch steuerliche Aspekte spielen eine Rolle, da Sie Rentenbeiträge in der Steuererklärung als Sonderausgaben absetzen können. Dadurch sinkt Ihre Steuerlast. Sie zahlen also unter dem Strich weniger für Ihre Rentenpunkte, als Sie an die Rentenversicherung überwiesen haben.

Seit dem Steuerjahr 2023 können Sie 100 Prozent der Einzahlungen geltend machen, allerdings nur bis zur Höchstgrenze für Vorsorgeaufwendungen. Für 2024 liegt sie bei 27.566 Euro. Beachten Sie jedoch, dass Sie diesen Betrag womöglich schon teilweise ausgereizt haben. Denn auch Ihre normalen Rentenbeiträge, die Sie sich als Arbeitnehmer mit Ihrem Arbeitgeber teilen, fließen dort ein.

Das bedeutet: Zahlen Sie 2024 einschließlich des Arbeitgeberanteils 12.000 Euro in die Rentenkasse, können Sie zusätzlich noch bis zu 15.566 Euro (27.566 Euro – 12.000 Euro) an freiwilligen Ausgleichszahlungen steuerlich geltend machen. Das gilt aber nur, wenn Sie sonst keine weiteren absetzbaren Vorsorgeaufwendungen haben. Andernfalls schrumpft der Spielraum für Steuersparmöglichkeiten weiter.

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