Noch im September war die Teuerungsrate besonders gering. Jetzt sind die Preise wieder stärker gestiegen. Das gilt aber nicht für alle Produkte.

Die Inflationsrate in Deutschland steigt wieder. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise zwei Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das teilte das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Experten hatten einen geringeren Anstieg erwartet. Noch im September war sie mit 1,6 Prozent auf den tiefsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren gesunken. Von September auf Oktober stiegen die Kosten nun um 2,0 Prozent.

Bei Nahrungsmitteln lag der Preisanstieg sogar bei 2,3 Prozent. Doch wie wirkt sich das wirklich auf die Preise an der Supermarktkasse aus? Dafür blickt t-online in den Warenkorb und schaut sich die Entwicklung im Vergleich zum Vormonat an: Unsere Redaktion notiert in regelmäßigen Abständen die Preise für ausgewählte Produkte im Rewe-Onlineshop und in Filialen der Supermarktkette.

Noch im September war der Preis für Kartoffeln im Vergleich zum Vormonat um fast 14 Prozent gestiegen. Im Oktober ist er wieder gefallen – und konnte den Preissprung sogar mehr als ausgleichen: Rund 20 Prozent günstiger war ein Kilo festkochender Kartoffeln: statt 2,49 Euro nur noch 1,99 Euro. Ein Grund dafür könnte sein, dass momentan besonders viele Kartoffeln auf dem Markt sind. Für 2024 erwartet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft nämlich eine Rekordernte von etwa 12,7 Millionen Tonnen in Deutschland: neun Prozent mehr als im Vorjahr.

Teurer hingegen wurde Eisbergsalat. Schon im September war der Preis für einen Kopf um 34 Prozent gestiegen, von 0,66 Euro auf 0,89 Euro. Nun ging er um weitere 34 Prozent hoch: auf stolze 1,19 Euro. Ebenfalls teurer: Coca-Cola. Ein Gebinde aus vier Anderthalb-Liter-Flaschen kostete rund sechs Prozent mehr. Statt 7,16 Euro wurden 7,56 Euro fällig.

Insgesamt betrachtet ist ein Produkt in Deutschland aktuell so teuer wie noch nie: die Butter. Lesen Sie hier mehr darüber. Klar feststellen, wie sich das auf den Einkauf im Supermarkt auswirkt, konnte der Warenkorb-Vergleich von t-online nicht. Die Butter im September-Warenkorb war damals nämlich im Angebot. Auffällig ist allerdings: Die Verpackung ist im Oktober von 250 auf 200 Gramm geschrumpft, wird aber wie schon seit der April-Erhebung regulär für 3,39 Euro verkauft. Hochgerechnet wären das jetzt 4,24 Euro für 250 Gramm Butter.

Insgesamt kosteten die Produkte im t-online-Warenkorb im Oktober 87,93 Euro. Bei der Erhebung im vergangenen Monat musste man noch 87,73 Euro für die gleichen Produkte bezahlen. Damit ist der Warenkorb um 20 Cent teurer geworden.

Diese Diskrepanz zwischen dem Anstieg der offiziellen Inflationsrate und den Preisen im t-online-Warenkorb rührt daher, dass das Statistische Bundesamt deutlich mehr Preise und auch aus anderen Bereichen als Nahrungsmittel in seine Berechnung einfließen lässt. So untersuchen die staatlichen Statistiker auch die Veränderungen der Preise für Energie und Dienstleistungen wie Friseurbesuche.

Zur Erhebung: Da der Supermarkt regelmäßig sein Sortiment ändert, Sonderangebote macht oder bestimmte Produkte zeitweise nicht erhältlich sind, können nicht bei jeder Erhebung des t-online-Warenkorbs alle Artikel verglichen werden. In der Gesamtsumme des Warenkorbs wurde dies mit einer entsprechenden Bereinigung berücksichtigt. Wie viel teurer das Leben tatsächlich wird, hängt letztlich ohnehin stark von den eigenen Konsumgewohnheiten ab.

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