Talente flüchten, Berater warnen, Experten zweifeln: Ist der FC Bayern ein schlechter Klub für junge Spieler?

Der FC Bayern rüstet sich für die Zukunft – und hat dafür ein paar begehrte Talente unter Vertrag genommen, zuletzt Torwart Jonas Urbig und Mittelfeldspieler Tom Bischof. Der Klub hat Großes mit ihnen vor. Sie sollen sich optimalerweise durchsetzen und den FC Bayern langfristig prägen. Doch während neue Talente kommen, flüchten andere schon wieder aus München.

Mathys Tel wollte Bayerns Jahrhundertstürmer werden, doch nach zwei Jahren ohne Stammplatz entschied er sich für einen Wechsel zu Tottenham Hotspur. Tarek Buchmann träumte von einer Zukunft als Abwehrchef, doch seine Entwicklung stockt. Andere Eigengewächse wie Frans Krätzig, Adam Aznou, Arjon Ibrahimovic oder Paul Wanner mussten verliehen werden, um überhaupt Spielzeit zu bekommen. Ihre Aussichten auf eine große Zukunft bei Bayern? Eher mau.

Das Problem ist nicht neu. Schon in der Vergangenheit holte der deutsche Rekordmeister hochtalentierte Spieler wie Ryan Grevenberch, Renato Sanches, Michael Cuisance oder Sinan Kurt – doch fast alle scheiterten krachend bei Bayern. Bryan Zaragoza kam erst im Januar 2024, wurde aber sofort wieder verliehen und wird wohl nie zurückkehren. Auch Alexander Nübel kämpft nach mehreren Leihen immer noch um eine Perspektive.

Das hat auch mit der Verpflichtung von Urbig zu tun, um die es direkt Diskussionen gab. Der U21-Nationaltorhüter wechselte aus Köln zu Bayern, obwohl seine Chancen auf Einsatzzeit minimal sind. Ex-BVB-Keeper Roman Weidenfeller kritisierte den Transfer scharf: „Ich als Torwart kann es nicht verstehen. Als junger Spieler brauchst du Spielpraxis. Urbig hat sich aus meiner Sicht verwechselt.“ Hat er das?

Selbst Star-Berater Volker Struth äußerte sich kritisch, nachdem sein Klient Bischof sich mit der Entscheidung für Bayern schwertat: „Ich habe Tom am Abend vor der Unterschrift noch gefragt, ob er das wirklich, wirklich aus sich heraus möchte, ob er sich das zutraut und ob er glaubt, dass das für ihn als Sportler der richtige Schritt ist.“

Aber liegt das Problem bei den Spielern – oder beim FC Bayern? Fakt ist: Der Anspruch in München ist enorm, jeder Transfer muss sofort sitzen. Junge Talente bekommen oft nicht die notwendige Spielzeit, weil die Münchner Trainer auf Erfahrung setzen. Gleichzeitig fehlt offenbar ein klares Konzept zur langfristigen Entwicklung – für externe Neuzugänge genauso wie Eigengewächse. Das führt zu der Frage:

Ist der FC Bayern ein schlechter Klub für Top-Talente?

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