„Politisch nicht gewünscht“

Lauterbach blockierte Corona-Risikoherabstufung

28.11.2024 – 09:15 UhrLesedauer: 1 Min.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (Archivbild): Das Verhältnis zwischen ihm und dem ehemaligen Chef des Robert Koch-Instituts gilt weiterhin als zerrüttet. (Quelle: Mike Schmidt/imago-images-bilder)

Im Frühjahr 2022 wollte das Robert Koch-Institut die Corona-Risikobewertung senken. Gesundheitsminister Lauterbach verhinderte dies jedoch monatelang.

In der Corona-Pandemie ist die Risikobewertung auf Anordnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Anfang 2022 nicht herabgestuft worden – was der Minister auch noch rückblickend gerechtfertigt sieht. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ nach einer gemeinsamen Recherche mit WDR und NDR berichtete, wollte das Robert Koch-Institut (RKI) zu dem Zeitpunkt die Risikobewertung monatelang von „sehr hoch“ auf „hoch“ herunterstufen.

Der Minister habe dem RKI jedoch nach dem Medienbericht mitgeteilt, dass eine Herabstufung der Risikobewertung „politisch nicht gewünscht“ sei – obwohl das RKI und ihr damaliger Präsident Lothar Wieler dies zu dem Zeitpunkt gewollt hätten. Am 25. Februar hieß es laut Bericht, die „Reduzierung des Risikos von sehr hoch auf hoch wurde vom BMG abgelehnt.“

Lauterbach schrieb am Mittwochabend auf der Plattform X: „Hätten wir im Februar 2022 die Risikostufe bereits herabgesetzt, als zum Teil noch Hunderte Menschen am Tag an Covid gestorben sind, wäre das ein Fehler gewesen“. Daher hätten das RKI und das Gesundheitsministerium (BMG) die Herabstufung damals zu Recht verschoben.

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