Kann Stille den Ohren auch schaden?

Das ist falsch. Menschen mit einem Tinnitus sollten zwar laute Umgebungen meiden, absolute Stille ist jedoch Gift für sie. Ohne eine akustische Ablenkung konzentriert sich ihr Gehirn zu stark auf die Störgeräusche im Ohr. Angenehme Klänge, Naturgeräusche wie Vogelgezwitscher und Meeresrauschen bringen Entspannung und lenken die Aufmerksamkeit in eine andere Richtung. Dadurch wird der Geräuschfilter im Gehirn gestärkt. Musik- und klangtherapeutische Programme, die über spezielle Tinnitus-Apps aufgerufen werden, können dabei helfen.

Diese Aussage ist nicht korrekt. Auch wenn ein Tinnitus und ein Hörverlust nebeneinander auftreten können, bedeutet das nicht, dass jeder Tinnituspatient schwerhörig oder gar taub wird. In vielen Fällen haben Schwerhörigkeit und Tinnitus jedoch dieselbe Ursache. Häufig liegt eine Schädigung der Sinneszellen im Innenohr zugrunde. Spezielle Hörgeräte können oft die Symptome von Tinnitus behandeln und gleichzeitig den Hörverlust korrigieren.

Das ist richtig. Alkoholkonsum kann nicht nur Tinnitus verursachen, sondern auch die Hörfähigkeit dauerhaft mindern. Forscher der Universität Ulm haben sowohl Vieltrinker als auch Gelegenheitstrinker getestet, indem sie das Hörzentrum im Gehirn untersuchten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Einnahme von Alkohol Tinnitus und Schwerhörigkeit verursachen kann. Der Grund: Alkohol schadet den empfindlichen Sinneshaarzellen im Innenohr und wirkt direkt auf das zentrale Nervensystem, das auch bei der Entstehung von Tinnitus beteiligt ist.

Nur keine Panik. Störgeräusche im Ohr hat jeder einmal. So schnell wie sie gekommen sind, können sie auch wieder verschwinden. Bewahren Sie Ruhe und schlafen Sie sich erst einmal aus. Erst wenn das Rauschen länger als 24 Stunden anhält, sollten Sie einen HNO-Arzt aufsuchen. Anders ist es, wenn sie ein Knalltrauma haben, in dessen Folge es zu Ohrgeräuschen kommt, oder sich die Ohren taub anfühlen. Dann liegt ein medizinischer Notfall vor, der einer schnellen ärztlichen Abklärung bedarf.

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