Ex-Nationalspieler stellt klar

„Kann mich mit der deutschen Elf nicht mehr identifizieren“


21.01.2025 – 17:55 UhrLesedauer: 2 Min.

Kerem Demirbay: Der Mittelfeldmann steht bei Galatasaray unter Vertrag. (Quelle: IMAGO/SeskimPhoto)

Zwei Länderspiele hat Kerem Demirbay für Deutschland vor acht Jahren bestritten. Weitere kamen nicht hinzu – und dabei bleibt es auch, sagt er selbst.

Im Juni 2017 stand Kerem Demirbay erstmals für Deutschland auf dem Platz. Bei einem Testspiel gegen Dänemark (1:1) wurde der kreative Mittelfeldspieler in der Schlussviertelstunde eingewechselt. Drei Wochen später kam er im Confed-Cup-Gruppenspiel Deutschlands gegen Kamerun (3:1) sogar in der Startelf zum Einsatz, schoss sein erstes Länderspieltor. Demirbay sollte mit Deutschland das Turnier gewinnen, ein weiterer Einsatz im DFB-Trikot kam aber nicht mehr hinzu.

Der 31-Jährige, der früher unter anderem für die TSG Hoffenheim und Bayer Leverkusen spielte, hat aber auch kein Interesse daran, dass sich daran etwas ändert. „Wenn mich der DFB heute für eine WM anfragen würde, würde ich mit großem Respekt sagen: ‚Leute, ich fliege lieber mit meiner Familie in den Urlaub.‘ Ich habe mit der deutschen Nationalmannschaft abgeschlossen und kann mich nicht mehr mit ihr identifizieren“, sagte er dem Sportportal „Spox“, fügte aber auch an: „Bitte, das soll nicht falsch klingen. Ich bin in Deutschland groß geworden und dem Land sehr dankbar. Aber jetzt bin ich in der Türkei zuhause und möchte hier nicht mehr weg. Sobald ich meinen Fuß auf türkische Erde setze, fühle ich mich zuhause.“ Die Lebensqualität in Istanbul sei mit keiner deutschen Stadt zu vergleichen.

Aktuell spielt Demirbay für Galatasaray in der türkischen Metropole, wechselte im Sommer 2023 aus Leverkusen zum Rekordmeister. Das Niveau bei Galatasaray sieht er als hoch an. „Wenn wir in der Bundesliga mitspielen würden, müssten viele Vereine zittern. Wir wären definitiv einer der besten Klubs. Bayern, Galatasaray, Leverkusen, Leipzig, Dortmund: Ich denke, so würde am Ende die Tabelle ausschauen“, ist sich Demirbay sicher.

Aktuell steht der Klub an der Tabellenspitze der türkischen Süper Lig, hat sechs Punkte Vorsprung auf Erzrivale Fenerbahçe. Aber auch beim Gewinn der Meisterschaft will Demirbay die Türkei nicht verlassen für eine neue Herausforderung: „Ein Wechsel ist für mich ausgeschlossen. Ich bin Ehemann und Vater, meine ganze Familie fühlt sich in Istanbul sehr wohl. Mit 20 geht es hop, hop, bum, Wechsel. Mittlerweile muss ich bei solchen Entscheidungen auch an meine Familie denken.“

Aktie.
Die mobile Version verlassen