„Wir werden zusammen essen und einen Wein trinken und beraten und darüber nachdenken, ob es den wirklich notwendigen Aufschwung in unserer Partei gibt“, sagte der 76-Jährige. „Und wenn wir zu einem positiven Ergebnis kommen, dann starten wir die Aktion Silberlocke.“ Soll heißen: Jeder der drei würde sich in dem Fall um ein Direktmandat bewerben. „Über das Ergebnis werde ich euch informieren“, sagte Gysi. Es klang schon recht konkret.

In Halle klangen einige Linke so aufgekratzt, dass man der Partei das Überleben zutrauen könnte. Aber traditionell kann es mit der Einigkeit auch schnell vorbei sein. Zum Krieg in Nahost gelang unter der Vermittlung von van Aken immerhin ein Kompromissantrag. Gefordert wird ein sofortiger Waffenstillstand. Die Linke stehe entschieden gegen jede Form des Antisemitismus und Rassismus, heißt es darin. Ob auf Dauer alle Linken mitgehen, ist aber offen.

Auch beim Ukraine-Krieg ist sich die Partei weniger einig als etwa beim Kampf gegen Armut oder höheren Steuern für Reiche. Einige stritten beim Parteitag unerbittlich über „das Aggressionsbündnis Nato“, die angeblich imperialistische Politik der Bundesrepublik in der Ukraine und so ganz grundsätzlich für die Überwindung des Kapitalismus. Auch beim internen Streitthema Bedingungsloses Grundeinkommen ging es beim Parteitag noch einmal hoch her. Letztlich wurde das Thema auf unbestimmte Zeit vertagt.

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