Kalifornien greift wegen „Autopilot“-Werbung ein

Streit über „Autopilot“ spitzt sich zu

Tesla droht Verkaufsstopp in Kalifornien


17.12.2025 – 10:57 UhrLesedauer: 2 Min.

Streit über Assistenzsysteme: Die Bezeichnung „Autopilot“ bringt Tesla in Kalifornien in Bedrängnis. Ein Verkaufsstopp für 30 Tage steht im Raum.

Ein Gericht sieht Irreführung, eine Behörde greift ein. Tesla könnte im wichtigsten US-Markt mit einem 30-tägigen Verkaufsverbot belegt werden. Der Streit über den „Autopiloten“ trifft den Konzern zur Unzeit und wirft neue Fragen auf.

Tesla steht in Kalifornien vor einem möglichen Verkaufsstopp. Ein Gericht kam zu dem Schluss, dass der Konzern die Fähigkeiten seines Assistenzsystems „Autopilot“ übertrieben dargestellt hat. Die kalifornische Verkehrsbehörde will deshalb die Händlerlizenz für 30 Tage aussetzen, sofern Tesla nicht innerhalb von 60 Tagen Änderungen an seiner Vermarktungspolitik vornimmt.

Ein Verkaufsstopp würde Tesla empfindlich treffen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres setzte das Unternehmen in Kalifornien rund 135.500 Fahrzeuge ab. Trotz eines Rückgangs von 15 Prozent lag Tesla damit auf Platz drei hinter Toyota und Honda. Zudem befindet sich in diesem Bundesstaat das Tesla-Stammwerk in Fremont.

Im Mittelpunkt der Kritik steht die Ausbaustufe „Full Self-Driving“ (FSD). Trotz des Namens macht sie ein Fahrzeug nicht selbstfahrend. Die Fahrer müssen jederzeit aufmerksam bleiben und die Verantwortung tragen.

Nach Erkenntnissen der US-Unfallermittlungsbehörde NTSB verlassen sich dennoch viele Nutzer zu stark auf die Software – mit gefährlichen Folgen. Tesla spricht inzwischen von „FSD supervised“. Erst eine spätere Version soll vollständig autonom fahren können.

Während der Streit anhält, testet Tesla in der texanischen Stadt Austin bereits Robotaxis. Die Autos haben keinen Fahrer am Steuer, ein Aufpasser sitzt auf dem Beifahrersitz. Im Wettbewerb liegt Tesla jedoch zurück: Die Google-Schwesterfirma Waymo betreibt bereits mehr als 2.500 vollständig autonome Fahrzeuge in mehreren US-Städten und will ihre Expansion mit Milliardeninvestitionen vorantreiben.

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