16 Tote nach Entgleisung
Erste Ursache für schweres Unglück in Lissabon gefunden
Aktualisiert am 07.09.2025 – 09:53 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein Kabel hat offenbar das schwere Unglück in Lissabon ausgelöst, bei dem 16 Menschen starben. Es sollte zwei Wagen der Standseilbahn verbinden.
Das schwere Standseilbahnunglück in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon mit 16 Toten ist nach ersten Erkenntnissen einer Untersuchungskommission durch einen Schaden an der Verbindung des Seils mit dem Unglückswagen verursacht worden. Das Seil habe sich von dem gelben Wagen gelöst, steht in einem Bericht des Amtes für die Verhütung und Untersuchung von Flug- und Eisenbahnunfällen (GPIAAF). Warum die Bremsen das Gefährt nicht stoppen konnten, blieb zunächst aber unklar.
Bei der Untersuchung des Wracks vor Ort sei sofort festgestellt worden, dass das Kabel, das die beiden Wagen verbindet, an seinem Befestigungspunkt im oberen Teil des Unglückswagens nachgegeben habe, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Lusa aus dem Bericht.
Das verwendete Kabel bestehe aus sechs Strängen mit je 36 Stahldrähten und einem Faserkern mit einem Gesamtdurchmesser von 32 Millimetern. Die Bruchlast beträgt etwa 68 Tonnen. Der Kabeltyp werde in dieser Standseilbahn seit etwa sechs Jahren verwendet.
Die veranschlagte Lebensdauer eines solchen Kabels liege bei 600 Tagen. Das zum Unfallzeitpunkt vorhandene Kabel sei erst seit 337 Tagen im Einsatz gewesen, ging aus dem GPIAAF-Bericht hervor.
Wie es dazu kommen konnte, dass sich das Kabel von dem Wagen löste, müsse jedoch bei weiteren Untersuchungen geklärt werden. Einen ausführlicheren Bericht beabsichtigt die Behörde nach Angaben ihres Direktors Nelson Oliveira in etwa 45 Tagen vorzulegen, einen umfassenden Abschlussbericht in einem Jahr.
Der „Elevador da Glória“ ist eine der berühmtesten Touristenattraktionen Lissabons, aber auch Einheimische nutzen ihn täglich. Jährlich befördert die im 19. Jahrhundert in Deutschland gebaute Standseilbahn rund drei Millionen Passagiere. Am Mittwochabend aber verwandelte sich die Anlage binnen Sekunden in eine Todesfalle. Der Wagen, der gerade die steile Straße bergab fuhr, beschleunigte unkontrolliert, entgleiste, stürzte auf die Seite und krachte in einer Kurve mit einer Geschwindigkeit von rund 60 Kilometern pro Stunde gegen ein Gebäude. Von dem Gefährt blieben nur Trümmer übrig.
Außer den 16 Todesopfern des Unglücks wurden 21 Menschen zum Teil schwer verletzt. Ein zunächst tot geglaubter Deutscher wurde später von seinen Eltern schwer verletzt, aber lebend in einem Krankenhaus gefunden. Seine Frau wurde schwer, der gemeinsame kleine Sohn leicht verletzt.
Bei den Todesopfern handelt es sich um fünf Portugiesen, drei Briten, zwei Kanadier, zwei Südkoreaner und je ein Todesopfer aus der Schweiz, der Ukraine, Frankreich und den USA, wie die portugiesische Kriminalpolizei mitteilte.
