Wenn in der Scheide ein Jucken und Brennen zu spüren ist, könnte eine Entzündung dahinterstecken. Wie es dazu kommen kann und was dann zu tun ist.

Wenn eine Frau von einem Brennen und Jucken in der Scheide spricht, meint sie möglicherweise nicht (nur) die Scheide, sondern auch die Vulva. Die Scheide, auch Vagina genannt, ist ein etwa acht bis zehn Zentimeter langes, schlauchförmiges Organ, das die Gebärmutter mit der Vulva verbindet. Die Vulva bezeichnet die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane, also die inneren und äußeren Schamlippen, die Klitoris und den Venushügel.

Sowohl die Scheide als auch die Vulva kann jucken und brennen. Manchmal bleiben die Beschwerden auf die Scheide beziehungsweise die Vulva beschränkt, in vielen Fällen erstrecken sie sich jedoch auf beide Bereiche.

Die Ursache ist meist eine Entzündung. Dann sind oftmals noch weitere Symptome spürbar – etwa kann die Haut im Intimbereich gerötet und geschwollen sein, das Wasserlassen kann Probleme bereiten und der Geschlechtsverkehr kann unangenehm sein oder sogar mit Schmerzen einhergehen.

Bei solchen Beschwerden ist es wichtig, einen Termin in einer gynäkologischen Praxis zu vereinbaren. Denn eine Entzündung der Scheide oder Vulva entwickelt sich nicht ohne Grund. Meist ist sie eine Folge einer Infektion oder einer anderen Erkrankung.

Für ein Jucken und Brennen in der Scheide und/oder Vulva kommen folgende Erklärungen in Betracht:

Viele dieser Krankheiten und gesundheitlichen Probleme machen sich nicht allein durch ein Jucken oder ein Brennen in der Scheide beziehungsweise Vulva bemerkbar, sondern gehen oftmals mit weiteren Symptomen einher. Mit welchen, hängt von der Ursache ab. Auch können das Brennen und das Jucken je nach Auslöser unterschiedlich stark und hartnäckig sein.

Mitunter klingen ein Brennen und ein Jucken in der Scheide von selbst wieder ab. Diese Chance besteht etwa bei einer vorübergehenden Reizung durch allzu enge Kleidung oder die falschen Hygienemaßnahmen: Gelingt es der Betroffenen, den Auslöser zu finden und zu meiden, erholt sich die gereizte Haut im besten Fall rasch von allein.

Halten die Beschwerden länger an, ist hingegen eine ärztliche Untersuchung und Behandlung notwendig. Eine Gynäkologin oder ein Gynäkologe kann anhand der Symptome und durch eine sorgfältige Untersuchung feststellen, warum sich die Scheide und/oder Vulva entzündet hat, und eine passende Behandlung einleiten.

Diese kann sich je nach Ursache sehr unterschiedlich gestalten. Bei Infektionen kommen in der Regel Medikamente zum Einsatz, die die Erreger beseitigen. Im Falle einer Vulvodynie setzt sich die Behandlung für gewöhnlich aus mehreren Maßnahmen zusammen, deren Wirksamkeit allerdings noch nicht ausreichend erforscht ist. Üblich sind etwa eine Physiotherapie (zur Entspannung der Beckenbodenmuskulatur), Entspannungstechniken (zum Beispiel autogenes Training) und/oder eine Psychotherapie.

Darüber hinaus kann die Ärztin oder der Arzt einfache Maßnahmen empfehlen, um die Genesung des angegriffenen Intimbereichs zu unterstützen und erneuten Beschwerden vorzubeugen. Insbesondere ist es ratsam, den Intimbereich sorgsam zu pflegen und vor unnötigen Belastungen zu schützen – unabhängig von der Ursache. Konkret bedeutet das vor allem: die Vulva ausschließlich mit Wasser (anstatt mit Seife) waschen und Baumwollunterhosen und nicht zu eng sitzende Hosen tragen.

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