Wie konnte es dann zu der irritierenden Aussage kommen? Laut Hacker-Pschorr handelt es sich um ein Missverständnis. „Mit viel Fantasie kann diese Aussage so interpretiert werden, dass das Mangfallwasser, also Münchner Trinkwasser, zum Bierbrauen verwendet wurde“, erklärte der Sprecher. Tatsächlich aber habe der Braumeister lediglich auf die geografische Herkunft des Münchner Wassers verwiesen – und nicht auf das verwendete Brauwasser selbst.
Süffisant fügte der Sprecher hinzu: „Für jemanden aus der Branche, der sich mit der Thematik länger auseinandersetzt, müssten die Gegebenheiten eigentlich sehr gut bekannt sein.“
Der Streit zwischen Giesinger und Hacker-Pschorr ist kein Zufall. Schon länger bemüht sich die Giesinger Brauerei um einen Platz auf dem Oktoberfest. Um die Anforderungen für die Teilnahme zu erfüllen, ließ Marx eigens einen eigenen Tiefbrunnen bohren – ganz nach dem Vorbild der großen Münchner Brauereien. Bislang aber dürfen nur sechs Traditionshäuser ihr Bier auf der Wiesn ausschenken, darunter Hacker-Pschorr.
Marx hat ein klares Ziel. Er will mit Giesinger auf die Theresienwiese. Besonders ein Standort soll ihn reizen: das Areal der „Bräurosl“, eins der beiden großen Hacker-Pschorr-Zelte. Der Wasserstreit bekommt damit eine zusätzliche Brisanz: Er ist auch ein Machtkampf um Ansehen und Einfluss in der Münchner Bierwelt.











