Nur noch 15 Meter trennten eine Maschine der Fluggesellschaft Norwegian vom eiskalten Wasser. Der Jet mit 165 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern an Bord entkam nur knapp der Katastrophe.

Beim Anflug auf den kleinen Flughafen Molde an der westlichen Küste Norwegens ist eine Maschine der Billigfluggesellschaft Norwegian über die Landebahn gerutscht und beinahe ins Meer gestürzt.

Der Flug DY430 war am Donnerstag um 18.19 Uhr mit 64 Minuten Verspätung in Oslo gestartet. Nach 44 Minuten Flugzeit setzte die Boeing um 19.03 Uhr zur Landung an. Die Landebahn am Flughafen Molde ist 2.200 Meter lang und auf drei Seiten vom Wasser des Fannefjords umgeben. Eine Landung ist hier Präzisionsarbeit.

Bei Eiseskälte schlitterte der Jet aber über die glatte Landebahn und kam nur knappe 15 Meter vom Meer entfernt zum Stehen, meldete „The Aviation Herald“.

„Als wir landeten, lag etwas Schnee, aber die Sicht schien gut zu sein“, erzählte Stig Waagbø (53) der norwegischen Zeitung „VG“. Er befand sich an Bord der Maschine und war sich zunächst gar nicht bewusst, wie brenzlig die Situation war. „Ich bemerkte, dass wir etwas weit in der Landebahn aufsetzten. Dann begann ein Bremsvorgang, der Motor heulte auf, bevor das Flugzeug ein wenig zur Seite rutschte. Erst als wir gelandet waren, wurde mir klar: Hoppla, jetzt sind wir hier fünf Meter vom Meer entfernt!“, berichtete er.

Die Passagiere mussten das Flugzeug über die Notrutschen verlassen. Der Passagier Simon Kristiansen erzählte der norwegischen Zeitung, dass einige Passagiere schockiert waren. Manche hätten geweint. Was ihm aber besonders negativ aufgefallen ist: Trotz der Aufforderung der Crew, Handgepäck an Bord zu lassen, seien einige Fluggäste der Anweisung nicht gefolgt.

Eine Katastrophe konnte glücklicherweise abgewendet werden. Vorläufig sieht es danach aus, als sei der Vorfall auf das Wetter zurückzuführen gewesen. „Was ich jetzt weiß, ist, dass die Landebahn glatt war und es einen starken Windstoß gegeben hat“, erklärte eine Pressesprecherin von Norwegian.

Die Polizei hat bei den beiden Piloten und den vier Flugbegleitern einen Alkoholtest durchgeführt, der bei allen einen Wert von 0,0 Promille anzeigte. Der Flughafen war mehrere Stunden gesperrt. Die norwegische Luftfahrtbehörde untersucht nun den Vorfall.

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