Ist die Schokolade einfach überteuert?

Experte klärt über Preiskampf auf

Milka-Schokolade: Wird der Preis dauerhaft gesenkt?


16.12.2025 – 08:09 UhrLesedauer: 3 Min.

Milka Schokolade: Der Hersteller hat einen Image-Schaden erlitten. (Quelle: IMAGO/Markus Mainka/imago)

Aldi, Lidl, Rewe und Kaufland werben mit massiven Rabatten bei Milka-Schokolade. Verbraucher freuen sich zwar über die geringen Preise, fragen sich aber auch, ob der Hersteller nun dauerhaft seine Tafelpreise senken wird.

Erst 1,49 Euro, dann 1,99 Euro und jetzt 0,77 Euro. Die Preise für die 90-Gramm-Tafel Milka-Schokolade haben in diesem Jahr eine wahre Achterbahnfahrt hingelegt. Zuletzt unterboten sich vor allem große Handelsketten wie Aldi, Lidl und Kaufland bei den Preisen für die Süßigkeit. Verbraucher freuen sich zwar über die aktuellen Schnäppchen. Allerdings fragen sie sich auch, warum der Hersteller Mondelez seine Schokolade auf einmal doch so günstig anbieten kann. Liegt hier eine Irreführung vor?

„Mondelez will bei der Marke Milka gegensteuern, weil das Image im Laufe des Jahres massiv gelitten hat – und damit auch die Absätze zurückgegangen sind“, erklärt Valet. „Man will offensichtlich die Bilanz für das Jahr 2025 noch retten und den Verkauf ankurbeln, indem man eine Preisaktion nach der anderen fährt.“

So berichtete etwa zuletzt die „Wirtschaftswoche“ dass Mondelez in Europa zuletzt zwar ein Umsatzplus von rund elf Prozent verzeichnen konnte. Das lag jedoch fast ausschließlich an höheren Preisen. Gleichzeitig sank der Absatz um 7,5 Prozent und somit wesentlich stärker als in anderen Regionen. Verbrauchern waren die Preise für die Tafeln schlichtweg zu teuer.

Hinzu kommt der Unmut der Verbraucher über die sogenannte „Shrinkflation“ – also weniger Inhalt bei gleichem oder sogar höherem Preis. Bei Milka wurde nicht nur die Füllmenge einiger Produkte reduziert, sondern auch der Preis angehoben.

„Die Füllmengenreduzierung gepaart mit einer massiven Preiserhöhung war ein großer Fehler“, sagt Valet. „Viele fühlten sich hinters Licht geführt. Da hat man den Bogen einfach überspannt.“

Statt Schokolade landeten sodann vermehrt Frucht- und Weingummis im Einkaufskorb. Und das wirkt sich jetzt auf die Jahresendbilanz von Mondelez aus.

Mit der Rabattaktion will der Konzern die verärgerten Verbraucher besänftigen und wieder für die Marke Milka gewinnen, analysiert Valet. „Da helfen Aktionen mit auf den ersten Blick massiven Preissenkungen.“ Ob das gelingt, sei jedoch offen. Das werde sich laut dem Experten erst im nächsten Jahr zeigen.

Dass Aldi, Lidl, Kaufland, Rewe & Co. die lilafarbenen Tafeln jetzt mit auffällig hohen Rabatten bewerben, sieht der Lebensmittelexperte kritisch: „Das ist natürlich mit einkalkuliert“, warnt Valet. „Als Bezugspreis wird oft die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) dargestellt – und dabei ignoriert, dass es in den letzten Wochen schon viele Sonderaktionen gab. Wer aufmerksam eingekauft hat, wird niemals den UVP von 1,99 Euro für oft 90 Gramm Schokolade bezahlt haben.“

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