Geldprobleme

Amerikanischer E-Auto-Hersteller stellt Betrieb ein


20.01.2025 – 13:35 UhrLesedauer: 2 Min.

Van von Canoo: Die Elektrofahrzeuge wurden unter anderem für den Transport von Astronauten auf dem Gelände des Kennedy Space Center in Florida im Rahmen der Artemis-Mission genutzt. (Quelle: IMAGO/Kim Shiflett/NASA)

Das US-amerikanische E-Auto-Start-up Canoo ist zahlungsunfähig. Trotz anfänglicher Großaufträge rutschte es in die Insolvenz – wie zahlreiche andere E-Auto-Hersteller.

Das E-Auto-Start-up Canoo ist insolvent. Ursprünglich wollte das 2019 in den USA unter anderem von deutschen Automanagern gegründete Unternehmen bereits 2021 einen rein elektrisch angetriebenen siebensitzigen Van und einen technisch verwandten Kleintransporter zur Serienreife entwickeln. Doch es blieb bei vielversprechend aussehenden Konzeptfahrzeugen.

Den ursprünglichen Plan, Fahrzeuge nicht zu verkaufen, sondern nur per Abonnement zu vermieten, hatte Canoo wieder aufgegeben. Mitte 2022 verkündete Canoo eine Großbestellung der Supermarktkette Walmart.

Wie bei anderen gescheiterten Start-ups fehlte auch bei Canoo am Ende das finanzielle Engagement von Investoren. Mitte Januar meldete das Unternehmen in den USA Insolvenz nach Chapter 7 an. Ein Konkursverwalter soll die Abwicklung und die Verteilung des Erlöses an die Gläubiger überwachen.

Damit reiht sich Canoo ein in die Liste der (vorrangig Elektro-)Start-ups, die in den vergangenen Jahren gescheitert sind oder vor einer ungewissen Zukunft stehen. Darunter sind:

Fisker Automotive: Das US-amerikanische Unternehmen brachte mit dem Fisker Karma eines der ersten Luxus-Elektroautos auf den Markt. Aufgrund von Produktionsproblemen und finanziellen Engpässen meldete Fisker 2013 Insolvenz an. Nach der Übernahme durch eine chinesische Firma wurde das Unternehmen neu ausgerichtet, stellte ein neues Elektro-SUV namens Ocean vor – und ging dann wieder pleite.

Sono Motors: Das Münchner Start-up wurde durch das Solarmodell Sion bekannt, das sich durch Solarpanels auf der Karosserie auszeichnete. Hohe Produktionskosten und zu wenig Kapital führten 2023 zur Insolvenz. Die Pläne zur Serienfertigung mussten aufgegeben werden.

e.Go Mobile: Das Aachener Unternehmen entwickelte den kompakten Elektroflitzer e.Go Life. 2020 meldete e.Go Insolvenz an, nachdem Produktionsprobleme und fehlendes Kapital den Betrieb erschwerten. Nach einer Übernahme konnte die Produktion später wieder aufgenommen werden. Doch das Ganze ging nicht lange gut – Anfang 2024 musste das Nachfolgeunternehmen Next.e.Go erneut Insolvenz anmelden und wurde schließlich liquidiert.

Faraday Future: Das Unternehmen galt als ambitionierter Tesla-Konkurrent aus den USA. Hohe Entwicklungs- und Marketingkosten führten jedoch zu finanziellen Schwierigkeiten. Nach mehreren Rettungsversuchen probiert es die Marke jetzt mit neuen Modellen und einer Submarke namens X.

Byton: Das chinesische Start-up erregte mit futuristischen Designs und einem beeindruckenden Infotainment-Konzept Aufsehen. Finanzielle Probleme, verstärkt durch die Covid-19-Pandemie, führten 2020 zur Insolvenz.

Nikola Motors: Obwohl Nikola durch seine Elektro- und Wasserstoff-Lkw Aufmerksamkeit erregte, geriet das Unternehmen nach Betrugsvorwürfen und falschen Versprechen in die Kritik. Die finanziellen Probleme führten dazu, dass viele Projekte eingestellt wurden. Die finanzielle Lage ist angespannt.

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