Nach brutaler HSV-Attacke
Grote fordert klare Konsequenzen für Hooligans
21.01.2025 – 02:58 UhrLesedauer: 2 Min.
Innensenator Andy Grote verurteilt die Attacke von HSV-Hooligans scharf und fordert Konsequenzen. Besonders kritisiert er das Schweigen der Fanvertretungen.
Nach dem brutalen Übergriff mutmaßlicher HSV-Hooligans auf Fans des 1. FC Köln hat Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) scharfe Kritik geübt und Konsequenzen gefordert. Die Angriffe auf der Reeperbahn, bei denen auch Frauen und ältere Menschen verletzt wurden, nennt Grote einen „furchtbaren Übergriff“. Er fordert Stadionverbote für die Täter und kritisiert Fanvertretungen sowie die Vereine für mangelnde Konsequenz im Umgang mit Gewalt. Die Polizei sucht weiterhin nach Zeugen.
„Es zeigt wieder einmal, dass der Fußball ein Gewaltproblem hat“, sagte Grote der Deutschen Presse-Agentur. Besonders stößt er sich am Schweigen der Fanvertretungen: „Von denen hört man jetzt kein Sterbenswort, keine Distanzierung, keine Kritik. Offenbar wird diese Gewalt toleriert oder sogar gebilligt.“ Auch die Vereine nimmt der Innensenator in die Pflicht. Täter dürften „auf absehbare Zeit kein Stadion mehr von innen sehen“, sagte er dem NDR. Allerdings fehle es oft an konsequenter Umsetzung von Strafen. Der HSV hat das Vorgehen der Hooligans bereits verurteilt.
Die Vorfälle ereigneten sich am Samstagabend vor dem Zweitliga-Topspiel zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln (1:0). Rund 150 vermummte HSV-Fans attackierten laut Polizei feiernde Anhänger der Gäste vor einer Kneipe im Stadtteil St. Pauli. Mehr als 400 Personen wurden überprüft, doch eine Identifizierung der Täter steht noch aus. Die Bilder der brutalen Angriffe sorgten bundesweit für Empörung.
HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz zeigte sich in einem NDR-Interview „fassungslos“ und verurteilte die Gewalt klar. Grote begrüßte die deutlichen Worte, betonte jedoch: „Diesen Worten müssen jetzt auch Taten folgen.“ Er warnte zugleich, dass die Debatte um eine Kostenbeteiligung der Vereine bei Polizeieinsätzen bei Risikospielen an Dynamik gewinnen werde, wenn keine substanziellen Maßnahmen gegen Stadiongewalt ergriffen werden.