Auch tote Schildkröten gefunden

Rätselhaftes Schlangensterben an australischem Strand

Aktualisiert am 04.12.2025 – 08:00 UhrLesedauer: 2 Min.

Eine giftige Gebaenderte Gelblippen-Seeschlange: In Australien geben tote Schlangen Forschern ein Rätsel auf. (Symbolbild) (Quelle: IMAGO/Reinhard Dirscherl/imago)

An einem beliebten Küstenabschnitt in Westaustralien sind Dutzende tote Seeschlangen gefunden worden. Auch andere Wildtiere sterben aus bislang unbekannten Gründen.

In der Nanga Bay im australischen Weltnaturerbegebiet Shark Bay sind im Oktober 15 tote Seeschlangen geborgen worden. Das hat das Ministerium für Artenvielfalt, Naturschutz und Attraktionen (DBCA) mitgeteilt. Die Tiere gehörten demnach verschiedenen Arten an, berichtet der TV-Sender ABC News.

Auch in anderen Teilen der Region rund um Carnarvon wurden laut Anwohnern ungewöhnlich viele tote Schlangen am Strand entdeckt. Die Meeresbiologin Blanche d’Anastasi sprach von einer auffälligen Häufung solcher Funde und rief die Bevölkerung auf, Sichtungen auf der Facebook-Seite „Australian Sea Snakes“ zu melden. Das helfe, die Ursachen für die sogenannten Strandungsereignisse besser zu verstehen. Der genaue Grund ist noch unklar.

D’Anastasi erklärte, Seeschlangen könnten durch starke Wetterereignisse oder Erkrankungen orientierungslos werden und deshalb an Land treiben. „Wenn man eine Seeschlange am Strand sieht, bedeutet das, dass sie wohl Angst vorm Ertrinken hatte oder von Wind und Wellen an den Strand gespült wurde“, sagte sie. Seeschlangen müssen regelmäßig zum Atmen an die Oberfläche kommen. Sie warnte davor, die Reptilien zurück ins Wasser zu schieben, da sie sehr giftig und empfindlich seien.

Ihr zufolge reagierten die Tiere empfindlich auf Umweltveränderungen. „Wir wissen, dass Seeschlangen mit starken Wetterereignissen nicht gut zurechtkommen. Sie verheddern sich oft im Seegras, das bei Stürmen an Land gespült wird“, sagte sie. Nach einer Hitzewelle im Jahr 2010 sei die lokale Population um 76 Prozent zurückgegangen.

Auch andere Tiere wurden in der Region tot aufgefunden. Seit Juni seien 17 tote Meeresschildkröten in der Gegend um Shark Bay und Carnarvon gemeldet worden, teilte die Behörde mit. Zwei junge grüne Meeresschildkröten hätten sichtbare Tumoren gezeigt, die wahrscheinlich mit einem Virus in Zusammenhang stünden.

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