Lohnt es sich?
Nachbarland lockt Urlauber mit dynamischen Preisen
Aktualisiert am 28.11.2024 – 15:48 UhrLesedauer: 3 Min.
Die Skisaison beginnt bald: Was es mit dynamischen Preisen in Tschechiens Skigebieten auf sich hat und wie Sie sparen können.
Skifahren ist vielerorts teurer geworden. Das zeigte erst kürzlich ein Preisvergleich des ADAC. In Tschechien dagegen bleiben die Preise in rund zwei Drittel der Skigebiete gleich. Nur knapp ein Viertel hat sie im Vergleich zum Vorwinter um 1 bis 3 Prozent angehoben, die übrigen haben sie gesenkt. Das ergab eine Umfrage der Vereinigung der tschechischen Bergresorts unter ihren Mitgliedern.
Die Wintersportsaison in den Gebieten im Nachbarland beginnt voraussichtlich in ein bis zwei Wochen, also Anfang bis Mitte Dezember. Im Schnitt zahlt ein Skifahrer den Angaben nach für einen Tagespass umgerechnet zwischen 30 und 40 Euro.
Dabei lässt sich viel Geld sparen, wenn man frühzeitig online bucht. Immer mehr tschechische Skigebiete nutzen flexible Preise, die sich je nach Auslastung verändern. Schwankungen von bis zu 30 Prozent je nach Anreisedatum und Buchungsart sind möglich, heißt es von der Bergresort-Vereinigung. Wer online bucht, zahlt fast immer weniger als ein Besucher vor Ort an der Kasse.
Auch in anderen Ländern setzen immer mehr Skigebiete auf das System. Vor allem in der Schweiz, aber auch in weiteren Alpenländern, arbeiten Skigebiete mit den sogenannten dynamischen Preisen. Was dahintersteckt: Abhängig von Faktoren wie der Nachfrage, dem Wochentag und teils dem Wetter werden die Preise immer wieder neu berechnet. Rabatte für Online-Käufe – wie in Tschechien – sind auch anderswo verbreitet.
Die Gebiete werben vor allem damit: Je früher man bucht, desto besser ist der Preis. Außerdem: Außerhalb von Ferienzeiten und generell eher wochentags als am Wochenende, wo viele Tagesausflügler kommen, sind die Tickets oft günstiger zu haben.
Verbraucherschützer kritisieren, dass die Preisgestaltung bei dynamischen Modellen oft intransparent ist. Zwar nennen die Skigebiete in der Regel die Faktoren. Wie genau diese den Preis beeinflussen, etwa in Prozentangaben, wird meist aber nicht angegeben.
Zu bedenken ist: Wer Wochen oder Monate vorher den Skipass kauft, bindet sich für den günstigeren Preis und büßt Flexibilität ein. Wenn etwas dazwischenkommt und man das Ticket nicht nutzen kann oder will, bleibt man womöglich auf den Kosten sitzen.
Übrigens: Das teuerste Skigebiet liegt in Obergurgl-Hochgurgl (Österreich). Für eine Unterkunft und Skispaß auf 108 Pistenkilometern zahlt man durchschnittlich 284 Euro pro Person und Tag. Die günstigste Piste finden Wintersportler in Réallon (Frankreich). Hier kostet Skifahren pro Tag und Person lediglich 44,50 Euro – dafür hat sie allerdings auch nur 30 Pistenkilometer zu bieten. Weitere Skigebiete aus dem Ranking finden Sie hier.
Zurück nach Tschechien: In die Wintersportorte des Landes wurden vor der aktuellen Saison nach Branchenangaben umgerechnet knapp 70 Millionen Euro investiert. So wurden etwa im Skigebiet Dolni Morava, knapp 170 Kilometer östlich von Prag, Dutzende neue Ferienappartments errichtet. In Destne im Adlergebirge und in Filipovice im Altvatergebirge gehen neue Lifte und Bahnen in Betrieb.
Wer nicht mehr bis zum Start Mitte Dezember warten kann, fährt ins Erzgebirge zur Skipiste Potucky gleich hinter der Grenze, bei Johanngeorgenstadt in Sachsen. Während andere noch auf tiefere Temperaturen warten, spielt man dort traditionell den Vorreiter.