Ein Crash beim Rennen in Österreich verursachte Spannungen zwischen Max Verstappen und Lando Norris. Der McLaren-Pilot hat sich nun zur Situation geäußert.

Lando Norris schäumte, er suchte die Schuld für den großen Knall bei Max Verstappen – doch die Wut auf den Formel-1-Weltmeister verzog sich schnell. Nach der Kollision der Freunde beim Großen Preis von Österreich, die beiden Fahrer den Sieg kostete, war der Brite nur kurz angefressen. „Wir haben uns Nachrichten geschrieben“, sagte er vor seinem Heimrennen der BBC. Dem schriftlichen Austausch sei dann ein persönliches Gespräch gefolgt, bestätigte Norris am Donnerstag in Silverstone.

„Er musste sich nicht entschuldigen. Ich habe nach dem Rennen aus der Emotion heraus Sachen gesagt, die ich nicht so meine“, erklärte Norris: „Wir beide wollen Dinge künftig besser machen.“ Alles bereinigt also? Wieder Freunde?

„Ich möchte nicht die Freundschaft ruinieren“, beteuerte Verstappen: „Rückblickend hatten wir einen guten Zweikampf. Es war eigentlich nur eine dumme kleine Berührung, die uns beiden das Rennen ruinierte.“ Sie hätten sich darauf geeinigt, „weiter hart gegeneinander“ zu fahren, so der Niederländer: „Wir mögen das, und das ist doch auch großartig für die Formel 1.“

GP Österreich – Red Bull Ring

Platzierung Fahrer, TeamFahrer Team Runden Stops
1.

George RussellMercedes

Mercedes 71 2
2.
Oscar Piastri

Oscar PiastriMcLaren

McLaren 71 2
3.

Carlos SainzFerrari

Ferrari 71 2
4.

Lewis HamiltonMercedes

Mercedes 71 2
5.

Max VerstappenRed Bull

Red Bull 71 3

Er werde „nicht zulassen, dass so ein Zwischenfall plötzlich alles in die Luft jagt“, betonte McLaren-Pilot Norris. Beschwichtigende Worte haben aber nur so lange Wert, wie sich die Protagonisten nicht in die Quere kommen – die Wahrscheinlichkeit für einen Belastungstest dieser Aussagen bereits beim Grand Prix am Sonntag (ab 16 Uhr im Liveticker bei t-online) ist hoch.

Norris, im Vorjahr beim Heimrennen Zweiter hinter Verstappen, will diesmal auf dem Podium ganz nach oben klettern. „Wenn ich irgendwo und nur einmal gewinnen könnte, dann in Silverstone“, sagte der 24-Jährige.

Ein Sieg – nur einer, muss man sagen angesichts seines großen Talents – ist dem Engländer in der Formel 1 bislang gelungen. Verstappen, nur zwei Jahre älter, hat schon 61 Grand-Prix-Erfolge auf dem Konto. Doch da ist dieses Knistern zwischen den beiden Wahl-Monegassen mit ähnlichem Humor sowie einer gemeinsamen Leidenschaft für Padel-Tennis und Sim-Racing.

„Wenn man sich Teamkollegen oder Rivalen der Vergangenheit ansieht, dann ging das selten gut“, sagte Norris wenige Tage vor der Kollision von Spielberg, die für ihn das Aus bedeutete und Verstappen auf Rang fünf zurückfallen ließ.

Die Experten sind sich einig. Wer Verstappen besiegen will, der muss mit härtesten Bandagen kämpfen, denn genau das tut der Niederländer selbst. „Um Max zu schlagen, musst du extrem sein“, sagte etwa Davide Valsecchi, GP2-Champion von 2012 und heutiger TV-Experte, im Podcast F1Nation. Der einfache Grund: Verstappen könne „nicht akzeptieren, wenn jemand ihn schlägt“.

Norris, der 81 WM-Punkte zurückliegt, aber seit Mai mit Verstappen auf Augenhöhe fährt, ist allerdings immer noch der nette Lando, den die Formel-1-Fans so lieben. „Ich hasse es, Fahrer zu ranken“, sagte der Norris zuletzt im offiziellen Formel-1-Podcast „Beyond the Grid“. Seine eigene Stärke spiele er bei solchen Spielereien „lieber runter“. Das würde Max Verstappen nicht passieren.

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