Ein Hurrikan könnte die Wetterlage in Westeuropa schlagartig verändern. Es drohen neue Unwetter. Unter Meteorologen herrscht große Unsicherheit.

Hurrikan Kirk mit Windgeschwindigkeiten knapp unter 300 Kilometern pro Stunde zieht in den nächsten Tagen Richtung Europa und könnte das Wetter in Köln und der Region deutlich beeinflussen. Der tropische Sturm gewinnt derzeit über dem Atlantik an Stärke, in der kommenden Woche drohen in Nordrhein-Westfalen neue Unwetter und Sturmböen.

Noch ist unklar, wie genau der Hurrikan in Richtung Europa ziehen wird. Mehrere Wettermodelle gehen derzeit davon aus, dass er die stärkste Kategorie fünf erreichen wird. In Europa könnten die Ausläufer Kirks als außertropisches Tief neben Orkanböen auch schwere Regenfälle bringen.

Der Meteorologe Lars Dahlstrom vom Wetterdienst „Kachelmannwetter“ schreibt auf X: „[Kirk] schlägt Anfang nächster Woche einen Nordost-Kurs ein und könnte maßgeblich Einfluss auf das Wetter in Europa nehmen.“ Bereits jetzt sehen mehrere Wettermodelle mögliche Sturmböen von mehr als 100 km/h, die Ende kommender Woche Westdeutschland erreichen könnten.

Hurrikan Kirk bleibt dabei ein sogenannter „Fish Storm“, wird also ausschließlich über den Atlantik ziehen und mit seinen Windböen um die 300 km/h kein Festland erreichen. Dennoch sind Unwetter in Europa in den kommenden Tagen und spätestens ab nächster Woche sehr wahrscheinlich.

Verschiedene Wettermodelle versuchen derzeit, den genauen Zugweg und die Stärke von Hurrikan Kirk zu analysieren. „Es gibt ein großes Potenzial an Unsicherheit. Der Hurrikan kann in Richtung Europa ziehen, aber auch auf dem Atlantik bleiben“, sagt „Kachelmannwetter“-Meteorologe Frank Abel zur aktuellen Modellierung.

Besonders schwer könnte es dabei den Süden Europas treffen. Laut ECMWF sind in Portugal und Spanien gebietsweise fast 540 Liter Regen pro Quadratmeter in nur einer Woche möglich. Das Wettermodell ICON des Deutschen Wetterdienstes (DWD) rechnet mit mehr als 200 Litern Regen pro Quadratmeter. Beide Modelle gelten als sehr verlässlich, sind allerdings noch keine genaue Wetterprognose.

Meteorologen sind derzeit noch unsicher, wie stark Kirk das Wetter in Europa beeinflussen wird. Dass es ungemütlich wird, scheint aber klar. In Köln und der Region könnte es bereits vor der Ankunft der Hurrikan-Ausläufer am Wochenende erneut zu Bodenfrost und Tiefstwerten von -2 Grad kommen.

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