Neue Arbeitsministerin
80 Absagen und eine Schwäche für Horror – so tickt Bärbel Bas
Aktualisiert am 26.06.2025 – 16:03 UhrLesedauer: 3 Min.
Bärbel Bas hat schon einige Ämter innegehabt – zuletzt war sie Bundestagspräsidentin. Nun wird die SPD-Politikerin das Arbeitsministerium. Doch wie tickt Bas?
Seit Montag ist bekannt: Bärbel Bas wird in der schwarz-roten Koalition das Ministerium für Arbeit und Soziales führen. Die Politikerin aus dem linken Flügel der SPD verhandelte zuvor für die Sozialdemokraten den Koalitionsvertrag mit. In der vergangenen Legislatur saß Bas als Präsidentin dem Bundestag vor – und bekleidete damit laut Protokoll noch vor dem Bundeskanzler das zweitwichtigste politische Amt der Bundesrepublik.
Doch wer ist Bärbel Bas?
Beruf: Bundestagsabgeordnete seit 2009
Familienstand: verwitwet, keine Kinder
Ausbildung: Ausbildungen zur Bürogehilfin und Sozialversicherungsfachangestellten, Fortbildungen zur Krankenkassenbetriebswirtin und Personalmanagement-Ökonomin
Bärbel Bas ist in einer großen Familie mit drei Brüdern und zwei Schwestern in Voerde aufgewachsen. Politik war ihren Aussagen zufolge in der Familie kein Thema, ihr Eintritt in die SPD sei aber zunächst „hitzig diskutiert“ worden.
Die Familie lebte in einfachen Verhältnissen, das Geld war meist knapp, wie sie in einem „Spiegel“-Interview verriet: „Wenn die Schuhe kaputt waren, musste ich mit meiner Mutter und meinen fünf Geschwistern zum Sozialamt. Da haben wir die Schuhe einem Sachbearbeiter gezeigt, und der hat entschieden, ob es neue gibt oder nicht.“
Im Gegensatz zu vielen jüngeren Politikern hat sie keinen „klassischen“ Bildungsverlauf mit Abitur und Studium. Bis 1984 besuchte sie die Hauptschule in Voerden, die sie mit der Fachoberschulreife abschloss. Nachdem sie keinen Ausbildungsplatz in ihrem damaligen Wunschberuf als technische Zeichnerin gefunden hatte, besuchte sie für ein Jahr die höhere Berufsfachschule für Technik in Dinslaken.
80 Bewerbungen schrieb sie und bekam 80 Absagen. „Niemand hat mich genommen. Es hieß in den Absagen, es gebe keine Toiletten für Frauen“, erzählte Bas der „Zeit“. Daher absolvierte sie dann eine Ausbildung zur Bürogehilfin. Nach weiteren Aus- und Weiterbildungen machte sie 2007 zusätzlich im Abendstudium einen Abschluss als Personalmanagement-Ökonomin.
Insgesamt 15 Jahre lang war Bärbel Bas mit dem SPD-Politiker Siegfried Ambrosius liiert, fünf Jahre davon waren sie verheiratet. Im September 2020 verstarb ihr Ehemann nach einer Infektion. Kinder hat sie keine.
Bas ist passionierte Motorradfahrerin und soll im Besitz einer Harley-Davidson Low Rider S für etwa 20.000 Euro sein. Fußball ist eine weitere große Leidenschaft der Politikerin. In ihrer Jugend war sie selbst aktiv, zunächst als Linksaußen, dann als Libero. Mit der ehemaligen Trainerin der Frauennationalmannschaft Martina Voss hat sie sogar zweimal im selben Team gespielt. Inzwischen lässt Bas den Ball ruhen, feuert als Fan des MSV Duisburg aber weiterhin die Damen- und Herrenmannschaft an.
Egal, ob in Duisburg oder Berlin: Ohne Currywurst geht nichts. Gemeinsam mit Pommes frites und Mayo ist es das zweitliebste Essen der SPD-Politikerin. Auf ihrem Instagram-Kanal finden sich immer wieder Fotos der deftigen Speise. Ihr absolutes Leibgericht ist aber Rinderfilet.
Bärbel Bas liebt offenbar in ihrer Freizeit den Nervenkitzel. Zu ihren Lieblingsbüchern zählt unter anderem der berühmte Horrorroman „Es“ von Stephen King, während es bei den Filmen der Psychothriller „The Sixth Sense“ mit Bruce Willis ist.
Musikalisch mag es die Politikerin vielfältig. Neben Alben von Sting zählen auch die von Queen zu ihren Favoriten. Aber auch Deutsch-Rock und -Punk hört sie gerne. Denn sowohl Die Toten Hosen als auch Die Ärzte stehen bei Bas hoch im Kurs.