Der 1. FC Köln steckt in der Frauen-Bundesliga in einer handfesten Krise. Die Bilanz von Daniel Weber ist verheerend. Der Trainer steht vor dem Aus.

Gerade erst war beim 1. FC Köln so etwas wie Ruhe eingekehrt. Durch die drei Pflichtspiel-Siege in Folge der männlichen Profis haben sich auch die Diskussionen um deren Coach Gerhard Struber beruhigt. Der Österreicher sitzt inzwischen wieder fest im Sattel bei den „Geißböcken“.

Eine ähnliche Rückendeckung gab Keller zuletzt auch Daniel Weber, dem Cheftrainer der Frauenmannschaft in der Bundesliga. Dabei ist die Bilanz von Weber mit seinem Team mehr als verheerend. Die 0:8-Niederlage bei Eintracht Frankfurt vor einer Woche war dabei der negative Höhepunkt einer beispiellosen Abwärtsspirale.

Die Fakten sprechen dabei eine eindeutige Sprache: Seit einem Jahr bekommt der FC kein Bein mehr an die Erde. Seit November 2023 haben die Kölnerinnen in 28 Pflichtspielen 21 Niederlagen einstecken müssen und nur zwei Siege feiern können. In den vergangenen zwölf Monaten holte der FC unter Weber nur elf von möglichen 84 Punkten – eine absolute Horrorbilanz.

Trotzdem sprach Christian Keller nach dem 0:8 in Frankfurt davon, dass man „in vielen Spielen eine Trainer-Handschrift erkannt“ habe. Der Geschäftsführer habe nicht den Eindruck, „dass die Mannschaft durchhängt oder nicht gewillt ist, die Vorgaben des Trainers auszuführen.“

Doch auch Keller hatte sich nach der peinlichen Klatsche in Frankfurt eine Reaktion der Mannschaft erhofft. Am Montagabend wollten die Kölnerinnen im letzten Heimspiel des Jahres gegen den SV Werder Bremen Wiedergutmachung betreiben. Doch erneut ließ der FC die entscheidenden Tugenden vermissen und präsentierte sich einmal mehr nicht Bundesliga-tauglich. Am Ende stand erneut ein indiskutables 1:4 auf der Anzeigetafel im Franz-Kremer-Stadion.

Der Druck auf Weber nimmt damit immer weiter zu. Nicole Bender-Rummler, Bereichsleiterin Frauenfußball beim FC, hatte noch vor der Saison vom besten Kader, den der FC jemals hatte, geschwärmt. Auf dem Platz ist davon jedoch nach zehn von elf Spielen der Hinrunde praktisch nichts zu sehen. Wenngleich man der Mannschaft zugutehalten muss, dass sie aufgrund zahlreicher Verletzungen noch in keinem Spiel mit der bestmöglichen Elf auflaufen konnte.

Dennoch ist der Anspruch beim 1. FC Köln ein anderer. Aktuell können die Kölnerinnen von Glück sprechen, dass angesichts der Aufstockung der Liga zur Saison 2025/26 nur eine Mannschaft nach dieser Spielzeit absteigt. Und mit der Mannschaft vom 1. FFC Turbine Potsdam, die erst einen Punkt und ein Torverhältnis von 1:31 hat, ist aktuell sogar eine Mannschaft noch schlechter als der FC.

Entsprechend könnte es in drei Wochen, wenn die Mannschaft nach dem DFB-Pokal und der Länderspielpause ihr letztes Hinrundenspiel bestreitet, auch schon zum entscheidenden Duell um den Klassenerhalt kommen. Dann ist der 1. FC Köln in Potsdam zu Gast – und muss zwingend den ersten Sieg der Saison einfahren. Mit oder ohne Trainer Daniel Weber.

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