1865 gegründet

Holzspezialist meldet Insolvenz an – und will sich neu aufstellen


Aktualisiert am 07.12.2025 – 16:49 UhrLesedauer: 2 Min.

Mocopinus-Standort im Rheinhafen Karlsruhe: Der Holzverarbeiter will sich sanieren. (Quelle: Mocopinus)

Der Ukraine-Krieg und die Baukrise haben dem Unternehmen Mocopinus zugesetzt. Der Spezialist für hochwertige Holzfassaden will sich nun in Eigenregie neu aufstellen. Der Betrieb läuft vorerst weiter.

Die Mocopinus GmbH & Co. KG, ein Spezialist für Holzfassaden und Terrassenbau mit drei Standorten in Deutschland, hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das Amtsgericht Ulm hat das Verfahren bereits eröffnet und Georg Jakob Stemshorn von der Kanzlei Pluta zum Sachwalter bestellt. Von der Insolvenz sind insgesamt 270 Mitarbeiter an den Standorten Ulm, Ammelshain bei Leipzig und Karlsruhe betroffen.

Als Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten nennt das Unternehmen mehrere Faktoren. Ein verändertes Marktumfeld, die rückläufige Bauaktivität sowie gesunkene Wohnbaugenehmigungen hätten dazu geführt, dass der Holzspezialist ins Straucheln geraten sei, heißt es in einer Mitteilung.

Besonders der Wegfall der häufig eingesetzten sibirischen Lärche infolge des Ukraine-Kriegs habe das Geschäft erschwert. Hinzu kämen die allgemein gestiegenen Kosten sowie ein erhöhter Refinanzierungsdruck durch höhere Zinsen.

„Unser Ziel ist es, Mocopinus in diesem gerichtlichen Sanierungsrahmen wirtschaftlich zu stabilisieren und für die Zukunft stark aufzustellen“, sagte Vorstandschef Ulrich Braig laut Mitteilung. Die Eigenverwaltung gebe dem Unternehmen die Möglichkeit, den eingeschlagenen Weg aktiv zu gestalten – im Interesse der Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten und Finanzierungspartner.

Bei einer Insolvenz in Eigenregie bleibt die Geschäftsführung handlungsfähig, sie bekommt jedoch einen Sachwalter zur Seite gestellt. Nach Informationen der „Bild“ laufen bereits Gespräche mit möglichen Investoren.

Der Betrieb des Unternehmens, das unter anderem an großen Bauprojekten wie dem „Hotel Bretterbude“ in Heiligenhafen an der Ostsee mitgewirkt hat, läuft an allen drei Standorten weiter. Aufträge und Lieferbeziehungen bleiben bestehen. Die Gehälter der Mitarbeiter sind für die nächsten drei Monate gesichert, sie erhalten Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit. Kündigungen wurden bislang nicht ausgesprochen.

Die Mocopinus GmbH ist laut eigener Darstellung eines der führenden Industriehobelwerke Europas. Die Firma wurde bereits 1865 gegründet, der Hauptsitz ist in Ulm.

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