Seltenes Phänomen
Trüber Himmel trotz Sonne – Ursache 5.000 Kilometer entfernt
Aktualisiert am 11.06.2025 – 15:27 UhrLesedauer: 2 Min.
Deutschland steht unter Hochdruckeinfluss – und doch ist der Blick in den Himmel vielerorts getrübt. Der Grund dafür liegt rund 5.000 Kilometer entfernt.
Der Grund für das seltene Wetterphänomen sind vielmehr die Waldbrände, die seit Wochen in Kanada wüten – rund 5.000 Kilometer von Deutschland entfernt. Der DWD schreibt: „Mit der typischerweise vorherrschenden westlichen Strömung über Kanada und dem Nordatlantik hat der Rauch mittlerweile auch Europa und Deutschland erreicht.“
Der Rauch hat sich auf dem langen Weg über den Atlantik in mehrere Hundert Kilometer erstreckende Wolken aufgeteilt. Die Folge: Der Himmel ist trotz schönen Wetters nicht blau, sondern hat einen milchig grauen Schleier. „Unter Hochdruckeinfluss kann sich solch eine Rauchwolke lange halten“, so der DWD. Vor allem der Süden Deutschlands ist demnach betroffen.
Webkameraaufnahmen der Alpen zeigen, dass die Sicht über die Berge deutlich eingetrübt ist. Und auch für die Luftqualität in Deutschland haben die Waldbrände in Kanada Folgen. Wie Jan Schenk von „The Weather Channel“ im „Focus“ schreibt, schlagen viele Luftmessstationen wegen schlechter Werte Alarm. „Auf einer Live-Rangliste der Großstädte mit der höchsten Luftverschmutzung befand sich München am Dienstagnachmittag sogar auf Platz eins – noch vor der indischen Hauptstadt Delhi“, so Schenk.
In den kommenden Tagen dürfte das Wetterphänomen Deutschland weiter beschäftigen. „Mittel- und langfristig kann immer mal wieder Rauch aus Nordamerika Europa erreichen, solange die Brände dort weiter wüten und die Strömungsverhältnisse über dem Atlantik günstig sind“, sagt der DWD. Regen ist in Deutschland erst wieder für das Wochenende angekündigt.