PCR-Tests bei verendeten Tieren

Maul- und Klauenseuche: Wie Hessen sich jetzt schützt


12.01.2025 – 21:40 UhrLesedauer: 2 Min.

Rinder auf einer Weide (Symbolfoto): MKS wurde am Freitag nach 35 Jahren zum ersten Mal in Deutschland nachgewiesen. (Quelle: IMAGO/Jan Eifert)

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg hat Hessen umgehend reagiert. So will sich das Bundesland vor der hochinfektiösen Seuche schützen.

Nachdem die Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg ausgebrochen ist, wappnet auch Hessen sich für den Kampf gegen die Tierseuche. Wie das Landwirtschaftsministerium Hessen nun mitteilt, habe man Sofortmaßnahmen ergriffen, um einen möglichen Ausbruch der Tierseuche im Land so schnell wie möglich festzustellen. Bei verendeten Tieren etwa werden zusätzliche PCR-Tests zum Nachweis einer Infektion zum Einsatz kommen. Außerdem auch sogenannte ELSA-Tests, um Antikörper nachzuweisen.

Das Ministerium fordert Tierhalter zu erhöhter Wachsamkeit und zur Umsetzung der Biosicherheitsmaßnahmen auf. Sollten Halter etwa Krankheitssymptome bei den Tieren feststellen, wird empfohlen, den Betreuungstierarzt zu informieren. Als besonders gefährdet würden Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen gelten. Doch auch Klauentiere wie Lamas, Alpakas, Büffel sowie Zoo- und Wildtiere können infiziert werden. Außerdem soll auf die Teilnahme an Jagden und Veranstaltungen mit Tieren jeglicher Art im betroffenen Seuchengebiet verzichtet werden.

Am Freitag wurde im Landwirtschaftsministerium ein Bereitschaftsdienst für Veterinäre eingerichtet und der Tierseuchenkrisenstab einberufen. Dieser würde seither im ständigen Austausch mit den Experten des Bundes und anderer Länder stehen.

MKS ist laut dem Landwirtschaftsministerium hochinfektiös und gelte als eine der gravierendsten Tierseuchen überhaupt. Für den Menschen würde keine Gefahr einer Ansteckung bestehen. Die Tierseuche kann durch direkten Kontakt zwischen infizierten Tieren und durch sämtliche Körperausscheidungen übertragen werden. So könne ein einziger Tropfen Speichel von einem infizierten Tier theoretisch hunderte Schweine anstecken, teilt das Ministerium mit. Sofern ein landwirtschaftlicher Betrieb betroffen ist, müssen dort alle Tiere getötet werden. MKS würde zu den wirtschaftlich bedeutendsten Tierseuchen gehören.

Am Freitag war in der Nähe von Berlin der erste MKS-Ausbruch in Deutschland seit mehr als 35 Jahren festgestellt worden. In vielen Ländern Afrikas, Asiens und Teilen Südamerikas sowie in der Türkei und im Nahen Osten gebe es laut dem Landwirtschaftsministerium regelmäßig MKS-Ausbrüche. Eine große Gefahr der Einschleppung der Tierseuche in freie Gebiete bestehe durch illegal eingeführte tierische Produkte aus den betroffenen Ländern.

Aktie.
Die mobile Version verlassen