Novum im Europapokal

Der Fußballzwerg empfängt die Milliardentruppe

Von t-online, sid, dpa, BZU

28.11.2024 – 09:29 UhrLesedauer: 2 Min.

Paul Wanner (l.) jubelt mit Mathias Honsak: Der 1. FC Heidenheim träumt von einer „magischen Nacht“. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler)

Der 1. FC Heidenheim hat vor zwölf Jahren das erste Mal eine Ablöse gezahlt. Der FC Chelsea hat seitdem fast drei Milliarden Euro für Spieler ausgegeben. Nun treffen beide Klubs aufeinander.

Die Geschichte des 1. FC Heidenheim wurde in den vergangenen Jahren oft erzählt. Trainer, Manager und Assistenten sind teilweise seit Jahrzehnten im Klub. Die Kontinuität auf der Ostalb ist einzigartig. Und dennoch bekommt sie vor dem Aufeinandertreffen mit dem FC Chelsea eine neue Würze. Denn für den Londoner Spitzenklub war Kontinuität zuletzt ein Fremdwort.

In den vergangenen vier Jahren hatte der Klub fünf verschiedene Trainer. Mehr als 60 verschiedene Spieler standen in Chelseas Kader. In nahezu jeder Transferperiode fand ein Umbruch statt. Nachhaltiger Erfolg? Fehlanzeige.

Und so reichte es trotz Investitionen in Milliardenhöhe in der vergangenen Saison nur für die Conference League, wo nun der 1. FC Heidenheim auf die „Blues“ aus England wartet. Das Team von Trainer Frank Schmidt ist ein Fußballzwerg im Vergleich zum mehrfachen Champions-League-Sieger Chelsea.

„Der Unterschied könnte größer nicht sein. Es braucht fast schon eine magische Nacht. Es wäre eine Riesen-Sensation, wenn wir da was mitnehmen könnten“, erklärte Schmidt vor dem Duell. Das werde „für ewig etwas Besonderes bleiben. Das ist eines der absoluten Top-Highlights für den Trainer, die Stadt und die Fans“. So eine Partie gegen den Weltklub aus London sei „vor einigen Monaten undenkbar gewesen“.

Doch am Donnerstag wird der Traum vor 15.000 Anhängern in der Voith-Arena zur Realität. Und die Partie ist auch aus sportlicher Sicht ein echter Hingucker. Denn beide Teams sind mit drei Siegen in die Ligaphase gestartet, sind auf Achtelfinalkurs. Heidenheim war dabei eher minimalistisch unterwegs, schoss fünf Tore und kassierte nur eins. Chelsea hingegen traf bei drei Gegentreffern gleich 16-mal.

Trotz der Attraktivität des Duells haben die Bundesliga und der erhoffte Klassenerhalt für Coach Schmidt Priorität. Er sei mit dem Kopf schon auch ein bisschen bei der Partie gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag, sagte der 50-Jährige, der auf den am Knöchel verletzten Stürmer Marvin Pieringer verzichten muss. In der Liga hat Heidenheim aus den vergangenen sechs Spielen nur einen Punkt geholt. Das Spiel gegen Chelsea ist daher eine willkommene Ablenkung.

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