Kanzler in TV-Runde

Ausgerechnet bei dieser Frage muss Merz passen

09.12.2025 – 11:59 UhrLesedauer: 2 Min.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) stellte sich der ARD Fragen aus der Bevölkerung. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-bilder)

Friedrich Merz präsentierte sich in der „ARD Arena“ schlagfertig und überraschend selbstkritisch. Beim Thema Hebammenversorgung musste der Kanzler aber passen. Der Hebammen-Verband warnt indes vor einer „gravierenden Unterversorgung“.

Merz wurde nämlich zur Versorgungslage mit Hebammen gefragt. „Das Problem kenne ich bisher nicht“, antwortete Merz knapp. Das Problem ist aber dringlich. Vor allem für junge Familien.

Zum 1. November hatte sich der Honorarsatz für Hebammen geändert. Die Hebammen-Verbände warnen vor Verdiensteinbußen von bis zu dreißig Prozent. Die Stimmung ist ohnehin schlecht. Zuvor waren zum Jahreswechsel schon die Versicherungsbeiträge für die Geburtshelferinnen drastisch gestiegen. Viele Hebammen fliehen aus dem Beruf.

Merz aber war das Problem neu. Sehr zum Verdruss auch des Deutschen Hebammenverbandes (DHV). „Wir stehen durch den neuen Vertrag vor einem gravierenden Versorgungsproblem in der Geburtshilfe, das nach wie vor nicht gelöst ist“, DHV-Präsidentin Ulrike Geppert-Orthofer auf Anfrage von t-online.

Die DHV-Präsidentin weiter: „Es ist bedauerlich, dass die aktuelle Problematik rund um den neuen Hebammenhilfevertrag bislang noch nicht bis zum Bundeskanzler durchgedrungen ist. Umso wichtiger, dass die Kolleginnen dieses brennende Thema platzieren konnten. Für uns zählt, dass der Kanzler jetzt davon weiß und in Aussicht gestellt hat, nachzuhaken.“

In Deutschland gibt es gut 18.000 Beleghebammen. Sie betreuen etwa 20 Prozent der Geburten. Dabei begleiten sie die Frauen nicht nur im Kreißsaal, sondern schon ab dem positiven Schwangerschaftstest: von der Vorsorge und Geburtsvorbereitung über Wochenbettbetreuung und Rückbildung bis zur Stillberatung.

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