Morbus Addison kann sich durch deutlich sichtbare Hautveränderungen äußern. Diese zeigen sich in vielen Fällen im Gesicht – aber keineswegs nur.

Wer an Morbus Addison, einer Schwäche der Nebennierenrinde, erkrankt, merkt das nicht sofort. Der Rinde der Nebennieren kommt zwar eine wichtige Aufgabe zu: Sie stellt verschiedene lebensnotwendige Botenstoffe her. Fehlt es dem Körper aufgrund der Erkrankung an diesen Hormonen, drohen somit gefährliche Konsequenzen.

Zu Beginn gibt sich die Addison-Krankheit allerdings nicht mit deutlichen Symptomen zu erkennen. Auf körperliche Veränderungen werden die Betroffenen für gewöhnlich erst aufmerksam, wenn die Nebennierenrinde fast gar nicht mehr funktioniert. Erste spürbare Beschwerden sind dann vor allem Erschöpfung und Müdigkeit, ein niedriger Blutdruck und Salzhunger.

Zudem kann sich Morbus Addison durch sichtbare Anzeichen bemerkbar machen – unter anderem im Gesicht.

Morbus Addison kann zu einer verstärkten Pigmentierung der Haut führen – daher die umgangssprachliche Bezeichnung als „Bronzehautkrankheit“. Die bronzeartige Verfärbung tritt nicht nur im Gesicht in Erscheinung, sondern – anders als die normale Sonnenbräune – auch an Körperstellen, die nicht oder selten der Sonne ausgesetzt sind.

Beispielsweise können sich die Schleimhäute des Mundes verfärben, also die Innenseite der Wangen, das Zahnfleisch, die seitlichen Zungenränder und die Lippen. Auch die Handinnenflächen, Achselhöhlen, Hautfalten sowie die Geschlechtsorgane sind häufig betroffen. Darüber hinaus können sich Narben dunkel verfärben.

Der Grund für die verstärkte Pigmentierung ist, dass dem Körper zu wenig des Hormons Cortisol zur Verfügung steht. Das verursacht zum einen einige der spürbaren Beschwerden, insbesondere die bereits erwähnte Erschöpfung. Zum anderen wird die Haut durch den Mangel indirekt dazu angeregt, vermehrt Pigmente zu bilden.

Denn der Körper – genauer: die Hirnanhangdrüse – setzt dann einen Stoff frei, der einen Anstieg des Cortisolspiegels herbeiführen soll. Dieser Stoff (Proopiomelanocortin, kurz POMC) wird jedoch auch in einen Botenstoff umgewandelt, der die Melanozyten, also die pigmentbildenden Zellen der Haut stimuliert. Wenn mehr POMC vorhanden ist, stellen die Melanozyten somit vermehrt Pigmente her.

Wer eine Braunfärbung der Haut oder andere Anzeichen für Morbus Addison bei sich feststellt, sollte diese ärztlich abklären lassen. Zunächst gilt es herauszufinden, ob wirklich die Addison-Krankheit hinter der Hautverfärbung steckt oder eine andere Ursache.

Handelt es sich tatsächlich um Morbus Addison, ist eine zeitnahe und konsequente Behandlung wichtig. Die Betroffenen bekommen Medikamente verabreicht, die den Mangel an Botenstoffen ausgleichen.

Ohne Therapie kann die Erkrankung lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Eine gefürchtete Folge ist die sogenannte Addison-Krise. Dabei kommt es zu einem Nebennierenrindenversagen, welches zu einer Austrocknung des Körpers, einem starken Blutdruckabfall und weiteren heftigen Beschwerden führen kann, zum Beispiel zu Durchfall, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen. Bei entsprechenden Anzeichen ist sofort der Rettungsdienst (112) zu rufen.

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