Hastiges Essen, Termindruck, psychische Belastungen: Bei vielen Menschen reagiert der Magen empfindlich und macht sich durch Schmerzen oder Übelkeit bemerkbar.

Wer unter einem gestressten Magen leidet, kann es im ersten Schritt mit Hausmitteln versuchen. Doch nicht bei jedem wirken diese gleich. Lindern sie die Beschwerden nicht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Kann dieser ernste Ursachen ausschließen, liegt möglicherweise ein Reizmagen vor. Welche Hausmittel den Magen beruhigen.

Der Magen ist ein sensibles Organ. Bei vielen Menschen macht er sich unter Stress und psychischer Belastung bemerkbar. Er drückt, piekt oder schmerzt. Meist lassen die Beschwerden wieder nach, wenn auch der Druck auf die Seele wieder nachlässt. Kommt es immer wieder zu Oberbauchbeschwerden, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Möglicherweise liegt ein Reizmagen vor.

Von einem Reizmagen sprechen Mediziner, wenn Symptome wie Druck- und Völlegefühl, Schmerzen im Oberbauch, Blähgefühl im Oberbauch, Übelkeit, gelegentliches Erbrechen, Luftaufstoßen und Appetitverlust auftreten, ohne dass eine organische Störung zugrunde liegt.

Die genauen Ursachen des Reizmagens sind nicht bekannt. Es wird vermutet, dass eine mangelnde Magenbeweglichkeit sowie eine veränderte Schmerzwahrnehmung mit eine Rolle spielen. Oftmals tritt der Reizmagen zusammen mit einem Reizdarmsyndrom oder einer Refluxkrankheit auf. Angaben des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten e. V. (BDI) zufolge, klagt in Deutschland jeder Dritte über gelegentliche Verdauungsbeschwerden. Bei jedem zweiten untersuchten Patienten könne der Arzt keine organische Ursache finden.

„Es gibt keine generellen Empfehlungen zu Ernährungs- oder Lebensstil bei Reizmagen. Versuchen Sie herauszufinden, welche Art der Ernährung oder welche Änderungen von Lebensgewohnheiten bei Ihnen persönlich die Symptome bessern. Manchmal kann es helfen, zeitweise ein Tagebuch zu führen, um mögliche Auslöser herauszufinden“, sagt Silke Restemeyer, Diplom-Oecothrophologin im Referat Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).

Prinzipiell könne gegessen werden, was vertragen wird. Viele Betroffene würden bereits durch eine geringfügige Umstellung auf eine angepasste Vollkost profitieren. Als Gemüsearten, die meist besonders gut verträglich sind, gelten Karotten, Fenchel, junge Kohlrabi, Brokkoli- und Blumenkohlröschen, feine Bohnen und grüne Erbsen, Tomaten, Zucchini, grüner Salat. Lebensmittel und Speisen, die individuell unverträglich sind, sollten gemieden werden. Das können große Mengen Rohkost sein, blähende Gemüsesorten wie Zwiebeln oder Hülsenfrüchte. Belasten Vollkornprodukte mit ganzen Körnern den Magen-Darm-Trakt, können Produkte aus fein geschrotetem und fein gemahlenem Vollkorn eine Alternative sein.

Beim Essen ist es zudem ratsam, auf eine entspannte Atmosphäre zu achten. Der Magen reagiert bei vielen Menschen empfindlich auf Zeitdruck, Stress und emotionale Belastungen. Der Genuss des Essens in einer angenehmen, stressfreien Atmosphäre verbessert die Verträglichkeit. „Auch eine im Allgemeinen verträgliche Mahlzeit kann Beschwerden verursachen, wenn sie zu schnell oder nur nebenbei verzehrt wird“, sagt Restemeyer.

„Wer zu schnell isst, schluckt mehr Luft, was zu Blähungen führen kann. Hinzu kommt, dass beim hastigen Essen oftmals nicht genug gekaut wird und zu große Mengen verzehrt werden, was die Verdauungsorgane zusätzlich belasten kann.“

Haferflocken gehören zu den beliebten Hausmitteln bei einem gestressten Magen. „Haferschleim morgens oder als letzte Mahlzeit des Tages beruhigt den Magen und lindert die Schmerzen. Der Anteil löslicher Ballaststoffe des Hafers besteht zu mehr als drei Viertel aus ß-Glucan, das wegen seiner gel- und schleimbildenden Eigenschaften eine Schutzwirkung für die Schleimhaut des Verdauungstraktes besitzt“, erklärt Restemeyer.

Viele Betroffene mit Magenschmerzen greifen zudem gerne zu Kräutertees. Besonders beliebt sind Anis, Kümmel, Fenchel, Melisse, Pfefferminze und Kamille. Das hat seinen Grund: Die Inhaltsstoffe wirken entkrampfend und reizlindernd. Ein paar Beispiele:

  • Pfefferminzblätter: Die in den Blättern der Pfefferminze enthaltenen ätherischen Öle, hauptsächlich Menthol, wirken krampflösend auf die glatte Muskulatur der Verdauungsorgane und führen zu einer Steigerung der Gallenproduktion, was die Verdauung unterstützt.
  • Kamillenblüten: Die in den Blüten der Kamille enthaltenen ätherischen Öle wirken lindernd bei krampfartigen und entzündlichen Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Menstruationsbeschwerden.
  • Fenchel: Die in Fenchel enthaltenen ätherischen Öle wirken verdauungsunterstützend, krampflösend, lindern Blähungen und wirken antiseptisch. Besonders gerne genutzt wird Fenchel bei Säuglingen und Kleinkindern.

„Um möglicherweise enthaltene Keime abzutöten, sollten Sie Kräuter- und Früchtetees bei der Zubereitung mit frischem, sprudelnd kochendem Wasser übergießen und anschließend mindestens fünf Minuten ziehen lassen“, rät Restemeyer.

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