Fratzscher plädierte für möglichst schnelle Neuwahlen und rief die Opposition auf, wichtige Projekte mitzutragen. Ansonsten würden bis zur Bildung einer neuen Regierung sechs Monate Lähmung auf das Land zukommen. Dies sei der denkbar schlechteste Zeitpunkt, um keine handlungsfähige Regierung zu haben, sagte Fratzscher auch mit Blick in Richtung USA.

Nach fraktionsübergreifender Kooperation sah es am Montagabend bei „Hart aber fair“ jedoch nicht aus. Stattdessen warfen sich die politischen Vertreter – allesamt untereinander Ex-Koalitionspartner – wechselseitig „Sandkastenspiele“ oder „hybride Kriegsführung“ vor.

Besonders laut wurde es im Studio von Klamroth, als es um die Bundeswahlleiterin Ruth Brand ging. Sie hatte vor unwägbaren Risiken bei Neuwahlen im Januar oder Februar gewarnt. Bär behauptete, Brand habe anfangs nichts dagegen gehabt, aber „wurde offensichtlich zurückgegriffen, vielleicht von einem übergeordneten Ministerium“. Die SPD habe die Bundeswahlleiterin instrumentalisiert.

„Das finde ich hochproblematisch, dass Sie unterstellen, dass eine Frau, die weisungsunabhängig ist, hier in irgendeiner Form manipuliert ist“, erwiderte Miersch. „Wir haben bei Trump gesehen, was es heißt, wenn Institutionen, die für die Legalität der Wahl stehen, angegriffen werden.“ Diese Institutionen dürften nicht delegitimiert werden.

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