Umstrittene Entscheidung bei Schach-WM
„Du hast die Regeln vor laufender Kamera gebrochen“
03.01.2025 – 07:47 UhrLesedauer: 2 Min.
Das historische Ergebnis der Blitzschach-Weltmeisterschaft löste bei einem Spieler Ärger aus. Nach einem Streit hat dieser nun gegen Magnus Carlsen nachgelegt.
Endet dieser Streit nie? Aktuell sieht es danach aus, dass das Ergebnis der Blitzschach-WM immer weiter Diskussionen auslösen wird. Vor allem bei einem Spieler: Hans Niemann. Der US-Amerikaner verlor gegen Magnus Carlsen im Viertelfinale. Letzterer krönte sich ebenso zum Weltmeister wie der Russe Jan Nepomnjaschtschi.
Das kam so: Weil es nach vier Partien 2:2 stand und auch drei Sudden-Death-Spiele mit Remis endeten, bot Carlsen seinem Gegenüber eigenmächtig an, den WM-Titel zu teilen. Der Weltverband Fide prüfte den Vorschlag – und gab wenig später seine Genehmigung. Im Anschluss kommentierte Niemann auf der Plattform X: „Die Schach-Welt ist offiziell ein Witz.“
Zudem legte Niemann nach und kommentierte ein Video, in dem zu sehen und zu hören ist, wie sich Carlsen mit seinem Gegner Jan Nepomnjaschtschi aus Russland über den Ausgang der Partie sowie einen Vorschlag an den Dachverband Fide unterhält. Carlsen sagte: „Wenn sie sich weigern, dann können wir einfach kurze Remis spielen, bis sie aufgeben.“ Nach der Kommentierung von Niemann auf X konterte Carlsen die Betrugsvorwürfe seines Rivalen.
Der Norweger schrieb ebenfalls auf der Plattform: „Ich habe in meiner Karriere noch nie ein Unentschieden im Voraus vereinbart.“ Am Donnerstagabend eskalierte der Streit dann erneut. Niemann meldet sich wieder und kommentierte auf X: „Du hast die Regeln vor laufender Kamera gebrochen, Du dachtest nur, sie würden Deinem Vorschlag zustimmen, weil Du das Blitzspiel abgebrochen und lächerliche Forderungen gestellt hast. Die FIDE wird hoffentlich Stellung beziehen und uns alle daran erinnern, dass kein Spieler über dem Spiel steht.“
Carlsen ist mit dem 21 Jahre alten Niemann – anders als mit seinem langjährigen Freund Nepomnjaschtschi – seit einiger Zeit in inniger Feindschaft verbunden. 2022 hatten sich beide einen öffentlichkeitswirksamen Streit geliefert, es ging um Betrugsvorwürfe gegen Niemann. Unter anderem wegen Verleumdung ging dieser damals juristisch gegen Carlsen vor – und verlor.