Rechtsmedizinisches Gutachten

Familie stirbt in Istanbul: Staatsanwaltschaft veröffentlicht neue Details

27.11.2025 – 11:07 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Einkaufsstraße Istiklal in Istanbul (Symbolbild): Die Familie starb nach dem Aufenthalt in einem Hotel im Stadtteil Fatih. (Quelle: Ibrahim Oner/dpa)

Eine vierköpfige Familie aus Hamburg wird in einem Istanbuler Hotel vergiftet und stirbt. Jetzt meldet sich die Staatsanwaltschaft mit offiziellen Neuigkeiten.

Die Todesursache der in Istanbul verstorbenen Hamburger Familie ist laut einem rechtsmedizinischen Gutachten eine Vergiftung durch ein Insektizid. Das im Hotel verwendete Schädlingsbekämpfungsmittel führte zum Tod von Vater, Mutter und ihren zwei kleinen Kindern, wie die Istanbuler Staatsanwaltschaft mitteilte.

Sechs Personen befinden sich aktuellen Angaben der Ermittler zufolge weiterhin in Untersuchungshaft, darunter der Hotelbesitzer und der Inhaber der Schädlingsbekämpfungsfirma. Vier weitere Verdächtige wurden freigelassen. Bei ihnen handelte es sich unter anderem um Verkäufer von Streetfood, bei denen die Familie gegessen hatte.

Die Familie war Mitte November mit Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Anfangs vermuteten die Behörden eine Lebensmittelvergiftung, was das rechtsmedizinische Gutachten nun ausschließt. Auch Hinweise auf ein Trauma als Todesursache wurden nicht gefunden.

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft teilte nicht mit, welches Mittel verwendet wurde. Zuvor hatten Medien unter Berufung auf einen Bericht der Rechtsmedizin jedoch berichtet, dass im Hotel das toxische Gas Phosphin entdeckt worden sei. Der Stoff wurde laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in Wischproben aus dem Hotelzimmer und in Handtüchern nachgewiesen.

Bei der Schädlingsbekämpfung in Lagereinrichtungen für landwirtschaftliche Produkte kommt häufig Aluminiumphosphid zum Einsatz, das in Verbindung mit Wasser oder Luftfeuchtigkeit das giftige Gas Phosphin freisetzt. An Orten, an denen sich Menschen aufhalten, ist der Einsatz von Aluminiumphosphid hingegen verboten. Phosphin schädigt Körperzellen und kann den Sauerstofftransport im Blut blockieren. Zu den Symptomen zählen Reizhusten, Erbrechen sowie Leber- und Nierenfunktionsstörungen. Das Einatmen ist lebensbedrohlich.

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