Internationale Studie
UKE entschlüsselt fünf Faktoren für ein langes, gesundes Leben
Aktualisiert am 31.03.2025 – 09:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Wie leben wir lange gesund? Dieser Frage sind Forscher des Universitätsklinikums Eppendorf nachgegangen. Mit dem Ergebnis: Fünf Faktoren bestimmen, wie wir altern.
Menschen, die im Alter von 50 Jahren weder rauchen noch unter Bluthochdruck, erhöhtem Cholesterin, Diabetes oder starkem Über- oder Untergewicht leiden, haben deutlich bessere Chancen auf ein langes und krankheitsfreies Leben. Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Zu diesem Ergebnis kommt eine großangelegte Analyse des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), die gemeinsam mit rund 120 internationalen Forschenden durchgeführt wurde. Präsentiert wurden die Erkenntnisse beim Hauptkongress des American College of Cardiology, parallel erschien die Studie im „New England Journal of Medicine“.
„Wir wollten untersuchen, welchen Einfluss das Fehlen oder die Kontrolle der fünf wichtigsten Risikofaktoren auf die Lebensdauer hat“, sagt Prof. Dr. Christina Magnussen, stellvertretende Direktorin der Kardiologie am UKE. Demnach sind diese fünf Faktoren weltweit bei etwa der Hälfte aller Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Spiel: Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, starkes Über- oder Untergewicht sowie hohe Cholesterinwerte.
Die Daten zeigen: Frauen, die mit 50 Jahren keinen dieser Faktoren aufweisen, erkranken durchschnittlich 13,3 Jahre später am Herzen oder Kreislaufsystem und sterben 14,5 Jahre später als Frauen, bei denen alle fünf Risiken vorliegen.
Bei Männern ohne diese Risikofaktoren liegt der Gewinn bei 10,6 Jahren ohne Herz-Kreislauf-Erkrankung und 11,8 Jahren längerer Lebenszeit. Auch einzelne Faktoren wirken sich aus – etwa das Nichtrauchen, das Frauen im Schnitt 5,5 und Männern 4,8 zusätzliche gesunde Jahre bringt.
Ein weiteres zentrales Ergebnis: Veränderungen im Lebensstil wirken sich selbst dann noch positiv aus, wenn sie erst im höheren Alter erfolgen. „Die Blutdruckkontrolle liefert den größten Zugewinn an gesunden Lebensjahren“, erklärt Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Letztautor der Studie und Ärztlicher Direktor des Universitären Herz- und Gefäßzentrums am UKE. Menschen, die zwischen dem 55. und 60. Lebensjahr ihren Bluthochdruck behandeln oder das Rauchen aufgeben, profitieren nachweislich und entwickeln seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Analyse beruht auf den Gesundheitsdaten von mehr als zwei Millionen Personen aus 39 Ländern und zählt zu den umfassendsten Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Lebensstilrisiken und Lebenserwartung.