Darminfekt, Ernährung, Hormone: Völlegefühl kann diverse Ursachen haben. Wie Sie die Auslöser herausfinden und was Sie gegen die Beschwerden tun können.

Das Wichtigste im Überblick


Wer zum Geburtstag, am Hotel-Buffet oder an Weihnachten ordentlich zulangt, kennt es – das unangenehm spannende Völlegefühl im Bauch. In der Regel vergeht dieses Gefühl nach ein paar Stunden wieder und ist harmlos. In manchen Fällen steckt jedoch auch eine Unverträglichkeit oder Magen-Darm-Erkrankung dahinter.

Als Völlegefühl wird im Allgemeinen das subjektive Gefühl des „Vollseins“ bezeichnet, das sich auf einen überfüllten Zustand des Magens nach der übermäßigen Nahrungsaufnahme bezieht.

Aber nicht nur eine übermäßige Nahrungsaufnahme kann ein Völlegefühl auslösen. Manchmal können auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts dahinterstecken.

Völlegefühl kann viele Ursachen haben, zum Beispiel:

  • übermäßige oder ungünstige Nahrungsaufnahme
  • Laktoseintoleranz
  • Zöliakie oder Glutenintoleranz
  • Fruktoseunverträglichkeit
  • Reizmagen oder Reizdarm
  • Darminfektionen oder bakterielle Fehlansiedlung
  • Antibiotikatherapie
  • Hormonelle Ursachen
Zu viel Essen, zu fettiges Essen oder blähende Lebensmittel können zu Völlegefühl und anderen Verdauungsbeschwerden führen. (Quelle: Peter Widmann/imago-images-bilder)

Wenn das Völlegefühl direkt nach dem Essen auftritt, liegt der Verdacht nahe, dass es direkt mit der Ernährung zusammenhängt. In diesem Fall kann ein generelles Zuviel die Ursache für das Völlegefühl sein. Aber auch der Verzehr sehr fettiger Speisen kann zu einem überlasteten Magen führen. Dann empfiehlt es sich, Frittiertes und Sahnesoßen etwas zu reduzieren.

Neben fettigen Speisen können auch besonders blähende Lebensmittel für Völlegefühl nach dem Essen sorgen. Sie führen zu einer verstärkten Gasbildung und damit dem Spannungsgefühl im Bauch. Zu den blähenden Lebensmitteln gehören zum Beispiel:

  • viele Kohlsorten
  • Zwiebeln, Lauch und Knoblauch
  • Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Kichererbsen

Auch Unverträglichkeiten gegen bestimmte Lebensmittel können häufiges Völlegefühl fördern. Am weitesten verbreitet sind Unverträglichkeiten gegen Milchzucker (Laktose), Gluten und Fruchtzucker (Fruktose).

In Deutschland leiden rund 15 Prozent der Menschen an einer Laktoseunverträglichkeit. Ursache dafür ist der Mangel an dem Verdauungsenzym Laktase. Dieser Mangel führt dazu, dass der Milchzucker, die sogenannte Laktose, unverdaut in den Dickdarm gelangt. Im Dickdarm führt Laktose zu einer vermehrten Gasbildung und den damit verbundenen Beschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen.

Wie Sie herausfinden können, ob Sie an einer Laktoseunverträglichkeit leiden und welche Milchprodukte Sie trotzdem problemlos genießen können, erfahren Sie hier:

  • Milch: Vier Tests entlarven Unverträglichkeit
  • Laktoseintoleranz: Diese Lebensmittel können Sie genießen

Für die einen ist es die Milch, für die anderen das Getreide. Auch Bestandteile von Weizen und verwandten Getreidesorten wie Dinkel, Gerste und Roggen können Unverträglichkeitsreaktionen wie Völlegefühl und Bauchschmerzen auslösen.

Grund dafür ist meist das Gluten. Bei manchen Menschen löst es eine Reaktion des Immunsystems aus, wodurch es zur Entzündungen und starken Schäden des Dünndarms kommt. Die Beschwerden reichen von Durchfall und Bauchkrämpfen über Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Wer auf Weizen und insbesondere das Gluten verzichten sollte und in welchen Lebensmitteln es enthalten ist, erfahren Sie hier:

  • Zöliakie und Allergien: Wann es sinnvoll ist, auf Weizenmehl zu verzichten
  • Glutenunverträglichkeit: Was ist Gluten, worin ist es enthalten und wo nicht?

Fruktose ist der natürliche Zucker in Früchten, Obstsäften und Honig. Wenn Sie nach dem Verzehr dieser Produkte einen Blähbauch, Völlegefühl oder Bauchschmerzen haben, leiden Sie möglicherweise an einer Fruktoseunverträglichkeit, auch Fruktosemalabsorption genannt.

Grund dafür ist die verminderte Aufnahme des Fruchtzuckers im Dünndarm. Im Dickdarm wird der Zucker von Darmbakterien verdaut und führt dort zu einer verstärkten Gasbildung.

Gänzlich auf Obst verzichten müssen Sie dennoch nicht. Welche Obstsorten bei einer Unverträglichkeit besser geeignet sind und wie viel Sie davon essen können, lesen Sie hier:

  • Viel Fruchtzucker: In welchen Mengen wird Obst ungesund?
Verschiedene Magen-Darm-Erkrankungen können hinter häufigem Völlegefühl stecken. Vor einer Behandlung muss die Ursache festgestellt werden. (Quelle: Ivan-balvan/getty-images-bilder)

Wenn das Völlegefühl nicht nur nach der Nahrungsaufnahme auftritt oder schon nach kleinen Mahlzeiten, kann auch eine Erkrankung des Verdauungstrakts die Ursache sein.

Magenschmerzen und Völlegefühl sind keine Krankheiten, sondern lediglich Symptome einer solchen. Sie deuten in der Regel nicht auf ernste Erkrankung hin. Zu den häufigsten Ursachen gehören ein gereizter Magen oder Darm.

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