Man muss nicht gängigen Schönheitsidealen entsprechen, um es ganz nach oben zu schaffen: Der Blobfisch hat jetzt eine überraschende Auszeichnung erhalten.

Vor zwölf Jahren machte er Schlagzeilen als „das hässlichste Tier der Welt“. Jetzt verschaffte eine neuseeländische Umweltgruppe dem Blobfisch späte Genugtuung: Die Organisation „Mountain to Sea Conservation Trust“ kürte ihn zum Fisch des Jahres.

23 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen auf das Tier mit dem wissenschaftlichen Namen Psychrolutes marcidus, das zur Familie der Dickkopf-Groppen gehört und im Südwestpazifik in Tiefen zwischen 600 und 1.200 Metern halb im Boden vergraben auf Beute wartet. Der Körper des Blobfischs besteht hauptsächlich aus einer Art Gelee. In der Tiefsee hält der Druck den Fisch in Form, in niedrigem Wasser oder an Land geht der Körper komplett aus dem Leim: Dann kommen auch erst seine große Knollennase, seine winzigen Äuglein und seine hängenden Mundwinkel voll zur Geltung.

Dass der Blobfisch das Rennen um den Fisch des Jahres 2025 gewonnen hat, hängt wohl auch mit den Moderatoren eines neuseeländischen Radiosenders zusammen, die für ihn Werbung machten. „Wir und die Menschen in Neuseeland hatten genug davon, dass andere Fische Schlagzeilen machen“, erklärten diese laut Mitteilung der Umweltgruppe. „Der Blobfisch saß geduldig mit offenem Maul auf dem Meeresboden und wartete darauf, dass das nächste Weichtier zum Fressen kam. Er wurde sein ganzes Leben lang gemobbt, und wir dachten: ‚Scheiß drauf, jetzt hat der Blobfisch endlich seinen großen Auftritt.'“

Die Co-Direktorin der Umweltschutzorganisation freute sich über das Interesse an der diesjährigen Abstimmung. „Mehr als zehntausend Neuseeländer haben die Webseite besucht, um sich über die Süß- und Meeresfische zu informieren, die in unseren Gewässern heimisch sind“, sagte sie. Sie hätten sich dabei über die Herausforderungen, die ihr Schutz mit sich bringt, informiert.

Auf Platz zwei landete der Granatbarsch, wie der Blobfisch ebenfalls ein Tiefseebewohner. Neun der zehn nominierten Fische werden von Naturschutzgruppen als gefährdet eingestuft, darunter auch der Blobfisch. Er wird laut „Mountain to Sea Conservation Trust“ oft beim Grundschleppnetzfischen unbeabsichtigt gefangen.

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