Die Dortmunder brauchen eine Energieleistung im umkämpften Spiel gegen den Lokalrivalen. Dabei beginnt die Partie mit gleich zwei schweren Schlägen für den BVB – aber dann kommt alles ganz anders.

Ein wildes Revierderby am Freitagabend: Abwehr-Patzer, Elfmeter, eine Aufholjagd – alles drin. Und am Ende erkämpfte sich Borussia Dortmund einen verdienten 4:2 (1:2)-Sieg gegen den VfL Bochum, drehte dabei einen 0:2-Rückstand noch in einen Erfolg. Und zeigte damit eine Reaktion auf das 1:5-Debakel beim VfB Stuttgart vom vergangenen Spieltag.

Matúš Bero (16.) und Dani De Wit (21.) brachten die frech aufspielenden Gäste früh in Führung gegen einen zeitweise indisponierten BVB. Doch die Mannschaft von Trainer Nuri Sahin fing sich mit fortschreitendem Spielverlauf: Allen voran der überragende Serhou Guirassy (44., 75.) brachte die Dortmunder wieder auf die Siegerstraße, Emre Can (62. / Foulelfmeter) und Felix Nmecha (81.) schossen den am Ende auch in der Höhe angemessenen Erfolg heraus.

Zumindest für einen Tag springt Dortmund damit auf Rang zwei in der Tabelle der Bundesliga. Dagegen hält beim Reviernachbarn das Warten auf den ersten Saisonsieg an. Schon in der vergangenen Vorsaison war dem VfL der Premierenerfolg erst am 10. Spieltag gelungen.

Der Wille zur Wiedergutmachung war bei der Borussia zu Beginn zwar erkennbar, führte aber zu sichtlicher Verkrampfung. Zwar übernahm sie auch ohne den angeschlagenen Marcel Sabitzer früh die Regie, trat dabei aber nicht wirklich zwingend auf. Nur bei einem Kopfball von Karim Adeyemi, den VfL-Torhüter Patrick Drewes reaktionsschnell parierte, war der BVB der Führung nahe (11.).

Dagegen untermauerten die Bochumer, die nur zwei der vergangenen sechs Duelle seit dem Wiederaufstieg mit dem Revierrivalen verloren, den Ruf ein BVB-Angstgegner zu sein. Mit einem sehenswerten Konter deckten sie die Schwächen in der BVB-Deckung schonungslos auf und belohnten sich gleich bei ihrem ersten gefährlichen Angriff mit der Führung. Nach einem Doppelpass mit Angreifer Philipp Hofmann traf Bero mit einem strammen Schuss ins kurze Eck.

Dieser Rückstand hinterließ beim Gastgeber mächtig Wirkung. Nur fünf Minuten später folgte der nächste Dämpfer. Auslöser war ein riskanter Rückpass von Nico Schlotterbeck, dessen Verarbeitung BVB-Schlussmann Gregor Kobel Probleme bereitete. Nutznießer war Mittelfeldspieler de Wit, der den Ball ohne Probleme ins leere Tor beförderte. Als dann auch noch VfL-Angreifer Myron Boadu frei auf Kobel zulief, aber die große Chance zur 3:0-Führung des Außenseiters ausließ, gab es erstmals Pfiffe von den Tribünen (33.).

Alle Versuche der Borussia, eine schnelle Wende einzuleiten, blieben zunächst erfolglos. So beförderte Julian Brandt den Ball nach schönem Zuspiel von Guirassy in aussichtsreicher Position über das Tor (39.). Und doch schöpfte der BVB noch vor der Pause neue Hoffnung. Eine Flanke von Brandt von der rechten Seite setzte Guirassy per Kopf ins Tor.

Auch nach Wiederanpfiff bemühte sich der BVB um Schadensminimierung. Der Druck auf die nun nur noch auf Torsicherung bedachten Bochumer wuchs kontinuierlich an. Ein Foul des ehemaligen Dortmunders Felix Passlack an Guirassy im Strafraum bescherte der Borussia den Ausgleich. Den fälligen Elfmeter verwandelte Can gewohnt sicher.

In einer dramatischen Schlussphase krönte der BVB seine Aufholjagd. Nach Pass von Adeyemi traf Guirassy aus kurzer Distanz zur Führung. Ein Fernschuss des eingewechselten Nmecha, der VfL-Keeper Drewes durch die Hände glitt, versetzte dem lange Zeit tapferen VfL den Knockout.

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