Kein Nierenspenden-Rekord
Guinnessbuch der Rekorde schließt Land aus
05.12.2025 – 23:11 UhrLesedauer: 2 Min.
In Israel wollen 2.000 Menschen Nieren spenden. Doch ins Guinness Buch der Rekorde dürfen sie nicht – wegen ihrer Herkunft.
Das Guinness Buch der Rekorde nimmt derzeit keine Eingaben aus Israel an. Eine israelische Wohlfahrtsorganisation wollte einen Rekord bestätigt bekommen, weil sie 2.000 Menschen zu einer Nierenspende zusammenbringen will. Doch das wurde von der britischen Organisation „Guinness World Records“ abgelehnt.
Bei der israelischen Regierung stößt der Boykott auf Unverständnis. „Zweitausend israelische Nierenspender leisten die größte Spende aller Zeiten, doch ihnen wird der Guinness-Weltrekord verweigert, nur weil sie aus Israel kommen“, sagte Außenminister Gideon Sa’ar laut Bericht. Er erwarte, dass der Boykott unverzüglich aufgehoben wird, schreibt der britische „Telegraph“.
Auch der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, meldete sich in der „Times of Israel“ zu Wort: „Wie können Menschen so voller Hass und Fanatismus sein? Haben die Leute von Guinness World Records einen ganzes Fass Guinness-Bier getrunken?“
Die Matnat Chaim-Organisation unterstützt Menschen, die eine Niere spenden wollen. Ihr wurde laut Bericht gesagt, dass keine Rekordversuche aus Israel, aber auch nicht aus palästinensisch kontrollierten Gebieten angenommen werden.
Ein Sprecher von Guinness World Records erklärte gegenüber „The Telegraph“, dass das Verbot seit seiner Einführung im Jahr 2023 jeden Monat überprüft worden sei. „Unsere Priorität ist es, dass der aktuelle Friedensplan zu einem dauerhaften Frieden für alle Betroffenen in Israel, den palästinensischen Gebieten, der gesamten Region und weltweit führt“, so der Sprecher.
Man glaube fest daran, dass jeder überall Rekorde brechen könne. Im Jahr 2023 habe man jedoch eine vorübergehende Aussetzung der Bearbeitung von Rekordanträgen aus Israel und den palästinensischen Gebieten oder aus als Versuchsort angegebenen Orten eingeführt. Ausgenommen seien solche Anträge, die in Zusammenarbeit mit einer humanitären Hilfsorganisation der Vereinten Nationen durchgeführt würden.
In Israel sieht man das anders. „Die Tatsache, dass Guinness sich weigert, die israelische Aktion, die die gesamte medizinische Welt in Erstaunen versetzt hat, aufzunehmen, ist inakzeptabel“, sagte Rachel Heber, Präsidentin von Matnat Chaim, gegenüber dem israelischen Fernsehsender Channel 12.
Israel ist nicht das einzige Land, das keine Rekorde einreichen darf. Seit dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine ist auch Russland auf der Verbotsliste. Die bislang erreichten israelischen Rekorde, wie die schwerste Erdbeere der Welt und das längste Tennis-Rollstuhl-Match, sind aber weiterhin auf der Seite des Guinness Buch der Rekorde verzeichnet.
